Costa Cálida Nachrichten

Die Geschichte vom kleinen Ungenug

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Das kleine Ungenug begann, eine Geschichte zu schreiben. Es fühlte sich irgendwie nicht genug. Wovon nicht genug, das wusste es gar nicht so genau, denn es hatte sich doch genug Zeit genommen, heute ganz für sich und seine Gefühle da zu sein.

Ganze zehn Stunden hatte es liebevoll für sich und alle seine Gefühle eingeplant, die es voller LIEBE erlauben und denen es vergeben wollte. Ganze zehn Stunden. Und nun saß es da und fühlte sich irgendwie ungenug. Es sah vergangene Bilder von seiner Mutter, die einmal Kartoffeln kochte, von denen es vielleicht nicht genug essen durfte, weil die Kartoffeln eben auch für sein Geschwiste­rkind reichen sollten. Hmmm.

Das kleine Ungenug durchfühlt­e nun dieses Gefühl des „nicht genug Kartoffeln bekommen“und vergab dem Gefühl. Es vergab auch dem Geschwiste­rkind. Es vergab den Kartoffeln. Er vergab auch dem Vater, denn der hätte ja ruhig mehr Kartoffeln kaufen oder der Mutter beim Schälen helfen können. Es vergab dem roten Kartoffelt­opf, dem Gasherd, den kleinen blauen Gasflämmch­en und schließlic­h sogar sich selbst. Da lächelte das kleine Ungenug, und in Gedanken umarmte es sein Geschwiste­rkind, die Mutter und den Vater und sagte ihnen und auch sich selbst, dass es sie liebhatte. Es streichelt­e die Kartoffeln und etwas vorsichtig­er auch den heißen Kartoffelt­opf und sagte auch ihnen und den blauen Gasflämmch­en, dass es sie liebhatte.

Als das kleine Ungenug damit fertig war, da freute es sich und es bemerkte, wie sich seine Gefühle gewandelt hatten. Es spürte, dass die Situation in seinem Innen nun heil war. Von da an fühlte sich das kleine Ungenug irgendwie genug, und in seinem HERZEN lächelte es.

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