Herantasten an einen Ausstieg
EZB bereitet Märkte vorsichtig auf Ende der ultralockeren Geldpolitik vor
Frankfurt/Main – dpa. Europas Währungshüter tasten sich an einen Ausstieg aus ihrer ultralockeren Geldpolitik heran. Bei der Zinsentscheidung am 8. März in Frankfurt verzichtete die Europäische Zentralbank (EZB) auf die zuletzt übliche Formulierung, dass die Notenbank ihre milliardenschweren Anleihenkäufe ausweiten könnte, sollten sich die Rahmenbedingungen verschlechtern. Volkswirte werten das als Signal zur Vorbereitung auf ein Ende der Geldflut.
Den Leitzins im Euroraum beließ der EZB-Rat wie erwartet auf dem Rekordtief von null Prozent. Zudem müssen Geschäftsbanken, die Geld bei der Notenbank parken, dafür weiterhin 0,4 Prozent Strafzinsen zahlen. Im Oktober hatte die EZB ihr gewaltiges Kaufprogramm für Staats- und Unternehmensanleihen um neun Monate bis mindestens En- de September 2018 verlängert, das monatliche Volumen von Januar an aber auf 30 Milliarden Euro halbiert. Volkswirte erwarten, dass die EZB bis Jahresende schrittweise erst das Anleihenkaufprogramm zurückfahren wird. Mit steigenden Zinsen sollten Sparer frühestens 2019 rechnen.