Puppen und Penisse verboten
Mojácar nimmt Junggesellenpartys ins Visier und beschließt neue Regeln mit Strafen bis zu 1.000 Euro
Mojácar – sg. Sie sei es leid, Männer mit aufblasbaren Gummipuppen und Frauen mit Penissen auf dem Kopf durch die Straßen laufen zu sehen, sagte die Bürgermeisterin von Mojácar, Rosa Cano (PP), bei der letzten Plenarsitzung. Mit den Stimmen der Kommunalregierung wurde eine neue Verordnung beschlossen, die unsittliche Kleidung und obszönes Verhalten mit Strafen bis zu 1.000 Euro belegt. Die neuen Regeln treten ab nächstem Monat in Kraft, nachdem sie im offiziellen Amtsblatt BOP veröffentlicht worden sind.
Junggesellenabschiede sollten mit dem Konzept des Familientourismus vereinbar sein
Vor allem die Junggesellenabschiede sind ins Visier geraten. Die Partys würden bereits mittags beginnen und an Orten gefeiert werden, an denen sich auch Kinder aufhielten, sagte Bürgermeisterin Cano. Junggesellenpartys sollen nicht verboten werden, sie müssten aber mit dem Konzept des Famili- Zwei Junggesellen am Strand von Mojácar – ohne aufblasbare Gummipuppe. entourismus vereinbar sein. Die Verkleidungen dürften nicht rassistisch, sexistisch oder schwulenfeindlich sein und auch nicht die Gefühle von religiösen Menschen verletzen, hieß es. In der neuen Regelung wird auch das Skateboardfahren und Ballspielen zu unpassenden Zeiten belangt. Wer in Bikini, Badehose oder mit freiem Oberkörper durch die Straßen Mojácars geht, riskiert ebenfalls eine Buße. Der Katalog reicht von 100 bis 1.000 Euro. Die Verordnung wurde mit den Stimmen der PP
Absurde und extreme Regeln
Sie kritisierten den Beschluss als absurd und extrem. PSOE-Sprecher Manuel Zamora bezeichnete die neue Regel als Spiegel der Vorurteile der Bürgermeisterin. Er gab zu bedenken, dass die Bußen willkürlich verteilt werden könnten und nur die Polizei entscheide, wer zahlen müsse und wer nicht.
Zudem seien die Vorschriften nicht eindeutig und ließen Interpretationen zu, zum Beispiel, welche Kostüme religiöse Gefühle verletzten. Gummipuppen und Haarreife mit Penissen müssten im Zusammenhang gesehen werden, zur Junggesellenparty gehörend, wie beim Karneval auch, sagte Zamora.
Es sei lächerlich, einen Urlauber in Badehose zu bestrafen. Ein Tourist, dem dies passiert, werde nicht mehr nach Mojácar zurückkehren und den Vorfall verbreiten. Das schade dem Tourismus in Mojácar, so Zamora.