Kampf gegen Doping
Europas Leichtathletik-Verband begrüßt Festnahme von Dibaba-Trainer
Sabadell – dpa/tl. Der Europäische Leichtathletik-Verband (EAA) hat die Festnahme des Trainers Jama Aden bei der Anti-Doping-Aktion von Montag in Sabadell (Barcelona) begrüßt. „Dies ist das tolle Resultat einer neuen Ära, die im Weltverband IAAF angebrochen ist“, betonte der EAA-Präsident Svein Arne Hansen am Dienstag. „Es liegt im Interesse von uns allen, diejenigen auszuschließen, die zu betrügen versuchen.“
Die Polizeiaktion in Sabadell war das Ergebnis einer langen Untersuchung der IAAF gewesen. Die Ermittlungen hätten 2013 in enger Zusammenarbeit mit Interpol und den spanischen Behörden sowie der Nationalen Anti-Doping Agentur des Landes begonnen, teilte die IAAF mit. Der Weltverband hatte am Freitag die Sperre für russische Leichtathleten verlängert und diese damit von den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro ausgeschlossen.
„Die IAAF wird alle möglichen Ressourcen nutzen, um die sauberen Athleten und die Integrität des Sports zu schützen“, hieß es in der IAAF-Mitteilung. „Dies schließt Ermittlungen gegen einzelne Personen und Trainer ein, die beabsichtigen, Athleten verbotene Mittel anzubieten.“
Bei der Polizeiaktion waren am Montag der aus Somalia stammende Trainer Jama Aden und ein marokkanischer Assistent festgenommen worden. Der 53-jährige Aden steht im Verdacht, einigen seiner Athleten Dopingmittel beschafft zu haben. Am Dienstag gab es eine dritte Festnahme. Wie aus Polizeikreisen verlautete, handelte es sich dabei um den 800-Meter-Läufer Musaeb Abdulrahman Balla, der aus dem Sudan stammt und für Katar startet.
Bei der Durchsuchung einer Unterkunft von 27 Aden-Schützlingen in einem Hotel Sabadells waren nach Angaben des katalanischen Innenministers Jordi Jané Dopingmittel und Spritzen sichergestellt worden. Die Namen betroffener Leichtathleten wurden nicht genannt.
Zu den Schützlingen von Treiner Jama Aden sollen spanischen Medienberichten zufolge unter anderem die äthiopische 1.500-Meter-Weltrekordlerin Genzebe Dibaba und der Mittelstreckler Ayanleh Souleiman (Dschibuti), HallenWeltmeister über 1.500 Meter von 2014, gehören.
„Dies ist das tolle Resultat einer neuen Ära, die im Weltverband angebrochen ist“