„Majestic“-Prozess wird vertagt
Verhandlung um Korruption im Rathaus von Casares geht im März kommenden Jahres weiter
Casares/Málaga – df. Eigentlich hätte am vergangenen Montag der Prozess im Fall „Majestic“beginnen sollen, in dem sich der frühere Bürgermeister von Casares, Juan Sánchez, seine Nachfolgerin Antonia Morera und sieben weitere Personen wegen Korruption im Rathaus der Gemeinde verantworten müssen. Doch die Verteidiger der Angeklagten beantragten eine Frist, um die von der Staatsanwaltschaft vorgeschlagenen Dokumente zu Telefonmitschnitten zu überprüfen, sodass das Landgericht Málaga schlussendlich entschied, die Verhandlung auf Ende März kommenden Jahres zu vertagen.
Zuvor hatte die Mehrheit der Rechtsanwälte die Annullierung des Prozesses wegen Rechtsverstößen während der Ermittlungsphase gefordert. Unter anderem habe es ungerechtfertigte Beschuldigungen gegeben. Zudem hatten der Archi- Am 14. Mai 2012 wurden das Rathaus von Casares durchsucht und mehrere Personen festgenommen. tekt und die Sekretärin im Rathaus von Casares bei der Staatsanwaltschaft und der Guardia Civil angezeigt, von den Regierenden im Rathaus unter Druck gesetzt worden zu sein. So sei zum Beispiel versucht worden, dem Gericht ei- nen Bericht zum Fall „Majestic“vorzuenthalten.
Ihren Höhepunkt erreichten die Ermittlungen im Fall „Majestic“mit der Festnahme von Juan Sánchez am 14. Mai 2012. An diesem Tag wurden auch 236 Häuser und Wohnungen, 165 Konten bei 19 Banken und 19 Fahrzeuge beschlagnahmt. Dem ehemaligen Bürgermeister und langjährigen Präsidenten des Kommunalverbands westliche Costa del Sol wird unter anderem vorgeworfen, Gel- der von der Russenmafia kassiert zu haben, die vom Ausland in das Immobilienprojekt „Majestic“an der Küste des Ortes transferiert wurden. Sánchez soll die notwendigen Genehmigungen für den Bau der Siedlung erteilt und dafür Beträge erhalten haben, die niemals 286.200 Euro überstiegen. Um die Gelder legal erscheinen zu lassen, sollen er und seine Frau sogar einige Male prämierte Lotterielose gekauft haben.