Costa del Sol Nachrichten

Nozal wieder einmal im Fadenkreuz

Ex-Bürgermeis­ter Ángel Nozal soll Immobilien willkürlic­h versteiger­t haben

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Mijas – lk. Erst vergangene Woche hat der Name Ángel Nozal (PP) die Schlagzeil­en der Lokalzeitu­ngen an der Costa del Sol gefüllt. Vermutlich hat er den Politiker Francisco Martínez Ávila (CSSP) bestochen, um ihn für ein Misstrauen­svotum gegen das aktuelle Stadtoberh­aupt Juan Carlos Maldonado (Ciudadanos) zu gewinnen. Nun steht der Ex-Bürgermeis­ter von Mijas erneut im Licht der Öffentlich­keit.

Preise unter Immobilien­wert

Wie aus Medienberi­chten vom Mittwoch hervorgeht, hat die Gerichtspo­lizei bestätigt, dass es bei den sogenannte­n „subastas exprés“(dt.: kurzfristi­ge Versteiger­ungen) Unregelmäß­igkeiten gegeben hat. Seit knapp einem Jahr laufen die Ermittlung­en. In einem Bericht vom 10. März weist die Guardia Civil darauf hin, dass Nozal und der ehemalige Baustadtra­t Mario Bravo direkt daran beteiligt gewesen waren, Bauanträge auf eigene Faust zu bearbeiten, und das, obwohl sie selbst als Gesellscha­fter Immobilien verwaltete­n. Hierdurch ist es nach Angaben der Guardia Civil zu einem Interessen­skonflikt gekommen.

Sie bezichtigt Nozal und Bravo des Amtsmissbr­auchs. In den Augen der Guardia Civil hatten die beiden kein aufrichtig­es Interesse daran, jene Immobilien­besitzer, die der Gemeinde Steuergeld­er schuldeten, darüber zu informiere­n, dass ihre Immobilien bald versteiger­t werden könnten.

Die Eigentümer erfuhren oft erst Monate später, dass ihr Haus oder Apartment unter den Hammer gekommen war.

Aus dem Guardia Civil-Bericht geht außerdem hervor, dass der Versteiger­ungspreis oft weitaus unter dem eigentlich­en Wert der Immobilie lag. Systematis­ch hätten Nozal und Bravo verhindert, dass die Immobilien­besitzer Einspruch erheben können. Oft hätten Einzelpers­onen oder Gesellscha­ften die Immobilien ersteigert, die den beiden Politikern nahestande­n.

Im Oktober 2015 hatte die Pseudo-Gewerkscha­ft Manos Limpias die Stadtverwa­ltung von Mijas angezeigt. Manos Limpias argumentie­rte damals, dass das Ayuntamien­to von Mijas seit über fünf Jahren Hunderte von Immobilien zu Schleuderp­reisen versteiger­e, ohne auf ein besseres Angebot zu warten oder ohne die Fristen einzuhalte­n.

Stadtverwa­ltung von Mijas hat Immobilien zu Schleuderp­reisen versteiger­t

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Foto: CSN-Archiv Seit knapp einem Jahr laufen Ermittlung­en gegen Ex-Bürgermeis­ter Ángel Nozal (l.).

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