Gerissener Geduldsfaden
Angestellten der Hotellerieschule Ciomijas warten seit 31 Monaten auf ihr Gehalt, nun wehren sie sich
Mijas – lk. Seit 31 Monaten haben die fünf Angestellten der Hotellerieschule Ciomijas kein Gehalt gesehen. Nun ist ihre Geduld am Ende und sie haben beschlossen, den Rechtsweg zu beschreiten. Außerdem wollen sie in den kommenden Wochen Strafanzeige gegen einigen Beamte der andalusischen Landesregierung erstatten. Seit November 2014 hat die Junta keinen Cent gezahlt.
Junta lehnte Vorschlag ab
„Geld ist da, nur will die Junta nicht zahlen“, sagt der Rechtsanwalt Jordi Ventura, der die Angestellten in diesem Fall vertritt. Bei einem Treffen mit den Angestellten, Vertretern der Gewerkschaft CCOO und Stadträten des Podemos-Ablegers Costa del Sol Sí Puede erinnerte Ventura daran, dass die Stadtverwaltung von Mijas bereits ihrer Pflicht gefolgt sei und 20 Prozent – sprich eine Summe in Höhe von rund 112.000 Euro – zur Auflösung des Konsortiums gezahlt habe.
Mijas hatte der andalusischen Landesregierung auch vorgeschlagen, die restlichen 80 Prozent zu übernehmen, um somit die Löhne auszahlen zu können. Dies allerdings mit der Bedingung, dass sie ein Abkommen unterzeichnen, das besagt, dass sie das Geld von der Junta später zurückbekämen. Bei der Junta stieß die Stadtverwaltung damit jedoch auf Granit. Ventura verwies darauf, dass die andalusische Landesregierung im Jahr Bereits 2014 hatten die Angestellten die Junta aufgefordert, die Hotellerieschule Ciomijas zu retten. Getan hat sich seitdem nichts. Sie schuldet ihnen noch immer 31 Gehaltszahlungen. 2015 Posten in ihrem Haushalt vorgesehen hatte, um verschiedene Konsortien zu liquidieren. Darunter habe es auch einen Posten für die Hotelfachschule Ciomijas gegeben, doch bis heute sei kein einziger Euro überwiesen worden. Ventura wirft der Junta „unmoralisches Handeln“vor und sagte deutlich, dass die Landesregierung an dieser Situation schuld sei.
„Die Junta ist im Bilde darüber, dass sich die Familien der Angestellten in einer extremen und hoffnungslosen Situation befinden, da sie Schwierigkeiten haben, ihre Rechnungen zu bezahlen und die Banken um Geld bitten müssen“, führt Ventura aus. Diese Situation habe bei vielen Familienangehörigen Angstzustände und Depressio- nen ausgelöst. Ausgenutzt und verhöhnt fühlten sich die Angestellten, so Ventura, da sie jeden Tag zur Arbeit gingen, es dort aber nichts mehr zu tun gäbe, und das in einer verwahrlosten, heruntergekommenen Anlage ohne Heizung und Klimaanlage, in der das Unkraut den Garten zuwuchert und der Putz von den Wänden bröckelt. Sie müssten jedoch jeden Tag zur Arbeit gehen, da sie die Junta sonst entlassen würde. Außerdem mangelt es an den notwendigen Sicherheitsvorkehrungen, denn auch die Feuerlöscher hätten vor einem Jahr ausgetauscht werden müssen. Vor einigen Monaten hatte gar ein Hausbesetzer eines der Hotelzimmer belagert.
Ohne Aufgaben in einem verwahrlosten Gebäude, in dem der Putz von den Wänden bröckelt