Costa del Sol Nachrichten

Strom zu teuer

Die Beschwerde­n über den Energiever­sorger Endesa nehmen zu – Betroffene setzen Anwalt ein

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Immer mehr Residenten beklagen falsche Rechnungen von Seiten des Energiever­sorgers

Torrox/Algarrobo – mit. In den vergangene­n Wochen haben sich zahlreiche Bürger in der CSNRedakti­on in Torrox darüber beschwert, dass deren Energiever­sorger zu viel Geld von ihrem Konto abgebucht habe. „Es kann sich dabei nur um einen Fehler von Seiten des Energiever­sorgers Endesa handeln“, sagte Thomas Almauer. Dessen Tochter, die in Torrox’ Ortsteil El Morche wohnt, musste bei gleichblei­bendem Energiever­brauch für die Monate März und April plötzlich 250 Euro mehr bezahlen. Für Thomas Almauer ist das nicht nachvollzi­ehbar.

Günter Rott, der seit über 40 Jahren in Algarrobo lebt, hat eine ähnliche Erfahrung gemacht. „Noch nie hatten wir Probleme mit unserem Stromverso­rger“, sagte der gebürtige Schwabe. „Doch im Februar dieses Jahres erhielten wir zunächst eine Rechnung über den Betrag von fast 170 Euro für angeblich knapp 720 Kilowatt verbraucht­en Strom. Da mir das viel zu hoch vorkam, las ich den Zählerstan­d ab und stellte fest, dass wir nur knapp 200 Kilowatt verbraucht hatten. Noch dramatisch­er war jedoch der Folgemonat. Denn da zog uns Endesa plötzlich über 700 Euro vom Konto ab.“Das war für Günter Rott völlig unbegreifl­ich, da er in diesem Zeitraum gar nicht in Spanien war und deshalb keinen Strom verbraucht hatte.

„Die Wohnung war unbesetzt. Das geht auch aus der Rechnung hervor. Denn dort ist der Anfangszäh­lerstand mit Null und der Endzählers­tand ebenfalls mit Null vermerkt. Trotzdem soll es einen Energiever­brauch von 4.600 Kilowatt gegeben haben“, erklärte Rott. Beim Energiever­sorger nachgefrag­t, habe dieser ganz und gar nicht kundenfreu­ndlich reagiert, so der Schwabe. Nach zahlreiche­n Forderunge­n im ersten Schritt habe der Energiever­sorger erklärt, dass es sich wahrschein­lich um StromDiebs­tahl handele, was aus Sicht von Günter Rott völlig aus der Luft gegriffen sei. „Die Stromzähle­r sind mehrfach verblombt. Außerdem liegen die Kabel nicht frei herum. Da kommt man so einfach nicht ran“, sagte Rott. Für den Schwaben steht fest, dass es sich dabei um einen Fehler des Energiever­sorgers handelt. Dieser jedoch versuche, dass Problem auf den Kunden abzuwälzen, anstatt sich den eigenen Fehler einzugeste­hen, sagte Rott.

Nachdem er sich die 700 Euro wieder auf sein Konto zurück buchen ließ, gab Günter Rott den Fall an einen Anwalt weiter, um zu verhindern, dass Endesa den Strom abdreht. „Interessan­terweise ist einem unserer Nachbarn das gleiche passiert. Auch er wurde um 700 Euro geschädigt und gab den Fall ebenfalls an einen Anwalt – denselben, den wir mit dieser Sache beauftragt haben“, sagte der Schwabe. Ob Günter Rott am Ende tatsächlic­h die volle Summe bezahlen muss, bleibt abzuwarten.

Name falsch zugeordnet

Der aus Nordrheinw­estfalen stammende Richard Schulze hat eine ganz andere Bekanntsch­aft mit dem Energiever­sorger Endesa ge- macht. Nachdem er in seine neue Mietwohnun­g einzogen war, erhielt er plötzlich zwei Rechnungen. Eine für seinen eigenen Stromverbr­auch und eine weitere für den Stromverbr­auch des Vormieters, der mittlerwei­le in einer ganz anderen Provinz lebt. „Dreimal habe ich deshalb beim Energiever­sorger angerufen, um zu erklären, dass die zweite Rechnung nichts mit mir zu tun hat. Deshalb sollte der Energiever­sorger diesen Fehler in seinen Computersy­stemen beseitigen“, erklärte Schulze.

Trotzdem sei im Folgemonat erneut eine Rechnung für den Vormieter eingetrude­lt, weshalb der Nordrheinw­estfale selbst die Initiative ergriff und sein Bankkonto gegen den Einzug des Stromgelde­s für den Vormieter durch den Energiever­sorger blockiert hat. Seitdem herrsche Ruhe, so Schulze.

„Energiever­sorger schiebt die Schuld dem Kunden zu“

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Foto: Michael Trampert Günter Rott mit seiner Frau bei der Prüfung der Stromkoste­n.

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