Costa del Sol Nachrichten

Indy500-Sieger der Herzen

Der Auftritt wird in Erinnerung bleiben: Alonso avanciert in Indianapol­is zum Publikumsl­iebling.

- „Weltklasse-Fahrt von Alonso“„Eine unglaublic­he Show“

Indianapol­is – dpa/tl. Mit dem großen Schluck Milch für den Sieger der legendären Indy500 wurde es nichts. Fernando Alonso gönnte sich dennoch den Inhalt einer Mini-Packung. „Ich hab nicht gewonnen, ich werd‘ jetzt aber ein bisschen Milch trinken“, sagte der Spanier bei einer Pressekonf­erenz und lachte zum Abschied nach seinem höchstbeac­hteten Auftritt im berühmtest­en Motorsport-Oval der Welt in Indianapol­is.

Insgesamt 27 Runden führte Alonso das Rennen an, das Teamkolleg­e Takuma Sato als erster Japaner letztlich gewann. Von Platz fünf war Alonso gestartet und bewies bei seinem IndyCar-Debüt mit 35 Jahren auf Anhieb seine Ausnahmest­ellung – bis der Honda-Motor in seinem AndrettiRe­nnwagen in Rauch aufging. 21 Runden vor Schluss. Ein Déjà-vu für Alonso: Zwei seiner fünf Formel-1-Rennen in diesem Jahr konnte er im McLaren mit HondaAntri­eb nicht beenden, bei einem konnte er nicht mal starten. Vor rund 300.000 Zuschauern in Indianapol­is musste er seinen ebenfalls orangefarb­enen Wagen nach 179 Runden ausrollen lassen, er schaltete den defekten Motor aus und klappte das Visier hoch. Er hatte alles gegeben, sich zuvor auch von einem heftigen Unfall eines Rivalen nicht beirren lassen. „Nicht überrasche­nd eine Weltklasse-Fahrt von Fernando Alonso“, lobte Ex-Formel-1-Kollege David Coulthard via Twitter.

Vom Honda-Fluch, der den zweimalige­n Formel-1-Weltmeiste­r selbst bis ins berühmtest­e Motorsport-Oval der Welt verfolgte, will sich ein Alonso weiter nicht aufhalten lassen. „Ich muss diese Herausford­erung weiter verfolgen, der Sieg bei den Indy500 ist noch nicht geschafft“, sagte er – im Hinterkopf die sogenannte Triple Crown: Siege bei den Klassikern in Monaco (Formel 1/erledigt), India- napolis (Indy500/unerledigt) und Le Mans (24 Stunden/unerledigt).

Für das Ziel Indy500 hatte Alonso dieses Mal auf den Formel-1-Klassiker in Monte Carlo verzichtet und Zehntausen­de wei- tere Flugmeilen in Kauf genommen. Sein ungewöhnli­cher Ausflug zum Frustabbau mitten in der Saison sollte auch von den düsteren Formel-1-Auftritten von McLaren und Honda ablenken. Der PR-Plan ging zumindest nur bedingt auf. „Es tut mir so, so leid, Fernando“, schrieb Teambesitz­er Mario Andretti nach dem vorzeitige­n Ende für Alonso in Indianapol­is. Der ehemalige Formel-1-Weltmeiste­r und Indy500-Gewinner war aber voll des Lobes: „Du hast eine unglaublic­he Show diesen Monat geliefert, im Auto und außerhalb des Autos. Sehr beeindruck­end. Komm wieder.“Der Kolumnist von Indystar.com meinte: „Fernando Alonso hat alles gewonnen, außer das Rennen.“

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Foto: dpa Fernando Alonso mit seinem Indy500-Rennwagen beim Boxenstopp.
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Foto: dpa Fernando Alonso nach seinem Ausscheide­n.

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