Ungewöhnliches Tiersterben
16 tote Delfine seit September – Aula del Mar untersucht die Vorfälle
Almuñécar – mit. Am vergangenen Donnerstag haben die städtischen Reinigungskräfte von Almuñécar einen 130 Zentimeter langen und 45 Kilo schweren toten Delfin von der Playa de Calabajío geräumt. Das Tier lag mit seinem Schnabel halb in den Sand gebohrt mindestens einen Meter vom Wasser entfernt. Umweltschützer haben den Delfin zur Autopsie und für detaillierte Studien in die Einrichtung Crema im Hafen von Málaga gebracht. Crema ist Teil der Aula del Mar, ein wissenschaftliches Institut der Universität Málaga, das sich mit dem maritimen Leben befasst.
Das ungewöhnliche Tiersterben beschäftigt zur Zeit Anwohner und Wissenschaftler zugleich. Denn seit September sind bereits 16 tote Delfine an die Strände von Almuñécar gespühlt worden. Darüber hinaus seien bereits die Kadaver von Tieren wie Katzen, einer Bergziege, zwei Wildschweinen, fünf Schildkröten und einem Mondfisch gefunden worden.
Was das plötzliche Tiersterben ausgelöst hat, ist zur Zeit noch unbekannt. Anwohner der Strände vermuten, dass der viele Schmutz im Wasser für den Tod der Tiere verantwortlich ist. „Immer wieder sieht man stinkende und braune Schlieren von Fäkalien im Wasser“, sagte Margarete Möller. Die Deutsche verbringt seit einigen Jahren die Wintermonate regelmäßig in Almuñécar. „Bekannt ist, dass einige Küsten-Gemeinden in Andalusien ihre Abwässer ins Meer lassen. Wer garantiert denn, dass es sich bei diesen Abwässern nur um Fäkalien handelt? Ich bin mir fast sicher, dass es einige Bürger gibt, die auch chemische Substanzen in der Toilette versenken.“
Wissenschaftler der Universität von Málaga jedoch haben die braunen Schlieren – die sogenannten Natas – untersucht und für un- bedenklich und die Wasserqualität sogar für exzellent erklärt (siehe Seite 6). Die Frage nach dem Tiersterben ist bis jetzt noch nicht geklärt. Zuletzt wurde zwischen dem Leuchtturm und dem Strand El Peñoncillo in Torrox ein Wal-Baby an Land gespühlt und zahlreiche tote Fische am Strand von Algarrobo Costa entdeckt.