Ehrung für die „rote Herzogin“
Cuevas del Almanzora benennt Straße nach der 2008 verstorbenen Duquesa de Medina Sidona
Cuevas del Almanzora – jan. Neun Jahre nach ihrem Ableben hat sich die Gemeinde Cuevas del Almanzora an Luisa Isabel Alvarez de Toledo erinnert und in dem Ortsteil Palomares eine Straße nach der Adeligen benannt. Die posthume Anerkennung wurde der 21. Duquesa de Medina Sidonia dafür zuteil, dass sie sich vor fünf Jahrzehnten mit der Bevölkerung von Palomares gegen das Regime des Diktators Franco auflehnte.
Am 17. Januar 1966 war über Palomares ein mit vier Wasserstoffbomben beladenes Militärflugzeug der US Air Force bei einem Auftankmanöver in der Luft mit dem Tankflugzeug kollidiert, woraufhin es abstürzte und seine atomare Ladung radioaktive Strahlung freisetzte. Infolge des Unfalls war eine weiträumige Fläche des Küstenortes verseucht worden. Die Landwirte, die daraufhin ihre Felder nicht mehr bestellen konnten, forderten aus diesem Grunde eine finanzielle Entschädigung, die ihnen der spanische Staat allerdings nicht gewähren wollte.
Demo gegen die Diktatur
Am ersten Jahrestag des Nuklearunfalls vollzogen an die 50 der betroffenen Bauern deshalb einen Protestmarsch nach Madrid. Die nicht genehmigte Kundgebung, um Kompensationen einzufordern, wurde damals von der Duquesa de Medina Sidonia mit angeführt. Wofür die untypische Aristokratin, die aufgrund ihrer Opposition gegen die Diktatur als „rote Herzogin“bekannt wurde, seinerzeit festgenommen wurde. Nach ihrer Verurteilung verbrachte sie acht Monate im Gefängnis, ehe sie auf der Grundlage eines Regierungsdekrets, das politischen Gefangenen Amnestie gewährte, vorzeitig aus der Haft entlassen wurde.