Die Netzwerker Gehegt und gepflegt wird sie seit 100 Jahren von der Deutschen Handelskammer für Spanien. Deren Arbeit hat König Felipe VI. nun gewürdigt. Und in der Tat hat die AHK Spanien deutsche Firmen durch ein turbulentes Jahrhundert
100 Jahre Deutsche Handelskammer für Spanien
Siemens ließ sich 1895 in Spanien nieder, die AEG knipste das Licht in den Straßen Madrids Anfang des 20. Jahrhunderts an. Die deutsche Unternehmenskultur ist in Spanien stark verwurzelt, insbesondere in Industrie und Chemie. spanischer Wirtschaftsgeschichte geleitet, als Anlaufstation gedient, Kontakte vermittelt, Marktanalysen geliefert und bewiesen, dass ihr Motto „juntos llegamos a más“nichts an seiner Aktualität verloren hat.
Madrid – sk. Guter Rat war in den turbulenten Zeiten des Ersten Weltkriegs teuer. Die Briten hatten den Handel mit dem Feind und allen neutralen Mächten verboten. Eine kalte Dusche für deutsche Industrielle in Spanien, denn die Textil- und Metallindustrie boomte dank der Exporte an die Alliierten. 1917 schlossen sich 40 Unternehmer im Bund Germania zum deutschen Wirtschaftsverein für Spanien zusammen, – was bis heute als die Geburtsstunde der Deutschen Handelskammer für Spanien gilt. „Ihnen ging es nicht um Politik oder Öffentlichkeit. Vielmehr erkannten sie, dass sie gemeinsam weiter kommen würden und ihre Geschäftsziele besser erreichen, wenn sie ihre Kräfte bündeln“, sagte Josep Manuel Basáñez von der Camera de Comercio in Barcelona 100 Jahre später.
Gemeinsam kommt man weiter
„Juntos llegamos a más“(Gemeinsam kommen wir weiter) gilt bis heute als Motto der AHK Spanien. Über 100 Jahre hinweg hat die dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) unterstellte Institution Brücken zwischen deutschen und spanischen Unternehmen errichtet, die wirtschaftliche Integration und Kooperation zwischen beiden Ländern gefördert. Die Bedeutung dieser inzwischen „intraindustriell“und „technologisch“geprägten Handelsbeziehungen unterstrich König Felipe VI. in seiner Ansprache anlässlich des Jubiläums der AHK Spanien. „Deutschland ist unser wichtigster Importeur und unser zweitwichtigster Kunde. 2016 erreichten die Handelsbeziehungen zwischen beiden Ländern ein Volumen von über 65 Milliarden Euro, und die Exporte von Spanien nach Deutschland beliefen sich auf fast 29 Milliarden, – ein historischer Höchststand“, sagte der Monarch.
Es sei ein guter Moment, weiter in Spanien zu investieren. „Die Zahlen und die gute Syntonie zwischen den Firmen könnte Betriebe auch dazu animieren, neue Allianzen zu schmieden mit dem Ziel, in Drittländern zu arbeiten, wo man gemeinsam bessere Angebote machen kann“, sagte das Staatsoberhaupt mit Blick in die Zukunft.
Einfach ist es nicht, auf einem fremden Markt Fuß zu fassen. Auch in Spanien oder in Deutschland nicht. Gibt es einen Markt für die Produkte? Kann der Partner die Möglichkeiten voll ausschöpfen? Eine produktbezogene Marktanalyse inklusive einer Bewertung der Nachfragesituation, Distributionskanäle und aktuellen Wettbewerbslage bietet Investoren eine wertvolle Entscheidungsgrundlage und gehört zum Alltagsgeschäft der AHK Spanien, ebenso wie die Steuer- und Rechtsberatung.
„Wir geben Unternehmen aus Deutschland und Spanien Antworten auf ihre Fragen bezüglich des Markts der Gegenseite. Ein Beispiel: Ein spanisches Unternehmen will wissen, zu welchen Preisen es sein Olivenöl auf den deutschen Markt platzieren kann und wo, etwa in großen Ketten oder in Gourmetläden. Oder ein anderes Beispiel: Ein spanischer Investor kauft eine Eisenwarenfabrik im Osten Deutschlands und braucht einen Geschäftsführer, hat Fragen zur Unternehmensführung, Buchhaltung und so weiter. Wir sind also als Berater tätig“, sagt der Geschäftsführer der AHK Spanien, Walther von Plettenberg.
Die Mission der Vertretung der deutschen Wirtschaft in Spanien und die aktive Teilnahme an bilateralen Wirtschafts- und Handels-
Hat mein Olivenöl gute Chancen auf dem deutschen Markt?