Gedenken an Opfer
Wanderer laufen den Weg der Flüchtlinge im Spanischen Bürgerkrieg nach
Anlässlich des 81. Jahrestages des Beginns der Massenflucht der Zivilbevölkerung Málagas im Spanischen Bürgerkrieg (1936-39) hat der andalusische Wanderverband Federación Andaluza de Montañismo gemeinsam mit dem Club Senderista La Desbandá wieder einen Gedenkmarsch organisiert, bei dem rund 250 Teilnehmer die 260 Kilometer lange Strecke zwischen Málaga und Almería in elf Etappen ablaufen werden. Die erste Etappe führt am 7. Februar von Málaga nach Rincón de la Victoria, wo die Teilnehmer zwischen 16 und 17 Uhr an einer Gedenkveranstaltung vor den Tunneln an der Strandpromenade teilnehmen werden, während die zweite Etappe am 8. Februar nach Torre del Mar weitergeht, wo die Ankunft gegen 16 Uhr in dem kleinen Park Parque de la Memoria geplant ist.
Rund 5.000 Tote
Die Massenflucht der Zivilbevölkerung Málagas vor den sich aus Süden nähernden Truppen Francos in Richtung der noch republikanischen Stadt Almería über die alte N-340 gilt als eines der blutigsten Kapitel des spanischen Bürgerkriegs. Laut jüngsten Studien sind rund 300.000 Menschen, und damit doppelt so viel wie bislang angenommen, ab dem 8. Februar 1936 aus der Stadt Málaga geflohen, die in den Folgetagen von den rechtsgerichteten Putschisten eingenommen wurde.
Etwa 5.000 Menschen verloren dabei ihr Leben, denn der Flüchtlingszug wurde vom Meer von spanischen Kriegsschiffen und aus der Luft vor allem von der deutschen Legion Condor beschossen, mit der Hitler Franco im Bürgerkrieg unterstützte. Viele Personen mussten zwischen Salobreña und Motril wieder umkehren, da ihnen der Weg von aus dem Landesinneren vorgedrungenen italienischen Truppen abgeschnitten wurde, so dass sie danach der Repression der Sieger zum Opfer fielen oder sofort vor ein Erschießungskommando gestellt wurden.
Harte Repression
Mit diesen wurde schon am 8. Februar begonnen, dem Tag des Einzugs der sogenannten Nationalen in Málaga, die in Wirklichkeit Putschisten gegen die durch freie Wahlen legitimierte republikanische Regierung waren. Vergewaltigungen und Massenerschießungen Unliebsamer standen auf der Tagesordnung. Mehr als 4.400 Menschen wurden bis in die 50er Jahre in Málaga ohne Gerichtsverhandlung vor Exekutionskommandos gestellt, wie die vor wenigen Jahren zum Abschluss gebrachten Ausgrabungsarbeiten auf dem Friedhof San Rafael sowie die historischen Archive belegen.
Der Dachverband linker Vereinigungen Málaga Republicana veranstaltet seinerseits bereits am 3. Februar einen Gedenkmarsch, der um 11 Uhr auf der Plaza del Obispo beginnt und gegen 14 Uhr am Strand El Peñón del Cuervo endet.