Arbeitslosigkeit bleibt größter Kummer
Sorge um Katalonien kleiner – Häusliche Gewalt stärker wahrgenommen
Madrid – mar. In der Januar-Umfrage des Zentrums für Soziologische Studien (CIS) bleibt die Arbeitslosigkeit mit 65,8 Punkten das Thema, das den Spaniern am meisten Sorgen bereitet, neun Punkte weniger als noch 2016.
Manipulation misslingt
In der repräsentativen Umfrage „Welches sind die aktuell wichtigsten Probleme Spaniens?“, landete Korruption mit knapp 35 Punkten wieder auf dem zweiten Platz, ein Anstieg um 3,4 Punkte gegenüber dem Vormonat, aber ein Rückgang um 20 zu 2016. Trotz der Hängepartie in Barcelona erreicht die katalanische Unabhängigkeitsbewegung nur noch ein Drohpotenzial von 15 Punkten, selbst auf dem Gipfel der Krise kam sie lediglich auf 25. Ein Hinweis darauf, dass die Mehrheit ein Bild davon hat, was wirklich ein Problem ist. Denn: Parteien und Politiker (24,3) sowie der Gang der Wirtschaft (23) werden als noch problematischer als Katalonien eingeschätzt. Drogen scheinen indes eher als Lösung wahrge- nommen zu werden, denn dieses Problem kommt nur auf 0,1 Punkte.
Die relativ höchsten Anstiege verzeichneten die Indikatoren für die Arbeitssituation, Stichwort: prekäre Löhne und Verträge, die von 7,3 auf 9,5 anstieg sowie die Häusliche Gewalt. Deren Wahrnehmung als Problem hat sich immerhin von 1,9 auf 4,6 Punkte mehr als verdoppelt, wohl auch infolge des medialen Echos. Dennoch bleibt dieses sozial-kulturelle Problem im Vergleich zu den wirtschaftlichen Themen eine statistische Marginalie.