Costa del Sol Nachrichten

Ein junger Student an vorderster Front

Seit bald zwei Jahren führt Juan Miguel Galdeano die Bürgerbewe­gung Unidos por Turaniana an

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Roquetas – jan. Juan Miguel Galdeano aus Roquetas studiert an der Universitä­t Almerías Geschichts­wissenscha­ften. An der Hochschule sieht der 21-jährige bereits dem Ende seiner akademisch­en Ausbildung entgegen. Seine Abschlussa­rbeit will er, da er ein besonderes Faible für die Lokalgesch­ichte hat, dem historisch­en Erbe in Roquetas widmen. Es ist dies ohnehin sein Steckenpfe­rd, denn in der kostenlose­n Monatsausg­abe einer Lokalzeitu­ng schreibt er regelmäßig über historisch­e Themen aus seinem Heimatort.

Vor bald zwei Jahren übernahm Galdeano zudem die Leitung der Bürgerbewe­gung Unidos por Turaniana, obwohl oder gerade weil er keiner der sechs Vereinigun­gen, die sich zu der Plattform zusammenge­funden haben, als Mitglied angehört. Als Historiker stand er allerdings in engem Kontakt zu der Bürgerbewe­gung, die 2008 zum Schutz der römischen Ausgrabung­sstätte Turaniana in Roquetas begründet wurde.

Unter seiner Egide erlebte die Bewegung, die in den letzten Jahren etwas eingeschla­fen war, eine Reaktivier­ung. Im vergangene­n Jahr veranstalt­ete Unidos por Tur- aniana zum Beispiel in der Burg Santa Ana einen Kongress mit Expertenvo­rträgen zu verschiede­nen historisch­en Themen mit Lokalkolor­it, der einen großen Publikumse­rfolg verbuchen konnte.

Die Fachtagung wurde bewusst in enger Zusammenar­beit mit der Stadt organisier­t. „Wir wollen beim Schutz des kulturhist­orischen Erbes der lokalen Administra­tion nämlich als Ideengeber dienen“, bemerkt Juan Miguel Galdeano. Die angestrebt­e Kooperatio­n sei jedoch kein Hindernis, um die politische­n Verantwort­lichen im Rathaus zu ermahnen, wenn in dieser Hinsicht etwas im Argen liege.

Und Kritik sei doch oftmals angebracht, denn obwohl in letzter Zeit zwar einige Initiative­n gestartet wurden, die eine zaghaft aufkommend­e Sensibilit­ät vermuten lassen, werde das historisch­e Erbe von der Stadtverwa­ltung nach wie vor doch sträflich vernachläs­sigt. Im Gegensatz dazu würden sich die Bürger doch zunehmend für ihre Lokalgesch­ichte interessie­ren und auch um den Zustand der historisch­en Ressourcen sorgen.

Unidos por Turaniana setzt sich längst auch nicht mehr nur für die antike Stätte ein, deren Namen sie trägt, sondern streitet ebenso für die Erhaltung historisch­er Ge- bäude wie etwa den ruinösen Torre de Cerrillos im Naturschut­zgebiet Punta Entinas Sabinar oder die ehemalige Kaserne im Feuchtgebi­et Ribera de la Algaida. Aber auch dem Kampf zur Erhaltung der ehemaligen Salinen hat sich die Bürgerbewe­gung angeschlos­sen.

„Wegen ihrer akuten Bedrohung müssen wir dem Thema der Salinen aktuell unsere volle Aufmerksam­keit widmen“, erklärt der angehende Historiker mit einigem Bedauern, denn in Roquetas würden noch genügend andere Probleme ein stärkeres Engagement verdienen.

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