Eine andere Version der Historie
Leugnung von Invasion der Mauren – Theorie sorgt für Unmut
Sevilla – lk. Zu leugnen, dass es 711 eine Invasion der Araber auf der Iberischen Halbinsel gegeben hat, hatte die spanische Tageszeitung El País (Montag) als „historiographischen Betrug“und „Barbarei“bezeichnet. In ihrem Artikel geht El País darauf ein, dass der Islamwissenschaftler Emilio González Ferrín in seinem jüngst veröffentlichten Buch „Fuimos árabes“versucht, zu widerlegen, dass Spanien von den Mauren erobert wurde. Diese These hat bei Historikern und Orientwissenschaftlern, die auf die Epoche des Al-Andalus spezialisiert sind, zu starkem Unmut geführt.
„Die archäologischen und literarischen Reste zeigen, dass ein Großteil der Halbinsel von Truppen der Araber und Berber des Kalifats der Umayyaden in Damaskus erobert worden war“, bestätigt der Historiker und Orientwissenschaft- ler Alejandro García Sanjuán. Nach Informationen von El País habe schon der FalangeAnhänger Ignacio Olagüe in den 1970er Jahren in seinem Buch La revolución islámica de Occidente versucht, darzulegen, dass die „spanische Rasse nicht von den Arabern verunreinigt war“. Seine Hypothese war damals von Wissenschaftlern verachtet worden, nun scheint sie einen neuen Impuls zu erleben.