Ruhe und Entspannung
Die Gemeinde Algarrobo bietet interessante Ausflugsziele für alle Altersklassen
Zirka 40 Kilometer von Málaga entfernt und zwischen Torrox und Torre del Mar gelegen, befindet sich die Gemeinde Algarrobo. Sie ist in Algarrobo Costa und Algarrobo Pueblo aufgeteilt. Viele Deutsche, die dort wohnen, reden immer wieder vom sogenannten Algarrobo-Virus. Damit meinen sie, dass viele Menschen, die schon einmal in Algarrobo waren, immer wieder dorthin zurückkehren. Die Menschen sind von Algarrobo also angesteckt.
Und tatsächlich gibt es in dieser Axarquía-Gemeinde einiges zu sehen. Bereits in Algarrobo Costa wird klar, wie beliebt die Gemeinde ist. Jedes Jahr kurz nach der Karwoche nimmt die Anzahl an Touristen täglich zu. Sie sonnen sich an den Stränden Playa Mezquitilla und Playa Algarrobo. Letzterer wurde in diesem Jahr mit der Blauen Flagge, der sogenannten „Bandera Azul“, ausgezeichnet. Sie steht für eine hohe Wasserqualität und saubere Strände. Beide Strände sind über eine Brücke miteinander verbunden und verfügen über eine Strandpromenade mit zahlreichen Geschäften und Restaurants.
Algarrobo bietet Kulturgüter
Außerdem findet man an der Avenida Torre Ladeada zwischen der Strandpromenade und der Küstenstraße N-340 den sogenannten Torre Ladeada. Bei diesem schiefen Bauwerk handelt es sich um einen Wachturm. Forscher vermuten, dass der Torre Ladeada aus dem 16. Jahrhundert stammt. Und er ist nicht allein, sondern hat auch noch einen Zwilling nur einige Meter weit entfernt.
Der sogenannte Torre Derecha befindet sich vom Strand aus gesehen hinter der Küstenstraße N-340 auf gleicher Höhe wie der Torre Ladeada. Beide Türme wurden 1993 zum Kulturerbe erklärt. Man kann zu beiden Türmen hingehen, jedoch besteht keine Möglichkeit, die Türme zu betreten.
Vom Torre Ladeade führt die Strandpromenade in Richtung Playa Mezquitilla durch eine Palmenallee an Kinderspielplätzen und Ständen, an denen Wassersportgeräte angeboten werden, vorbei. Die Spielplätze sind jederzeit frei zugänglich. Die Wassersportstände öffnen erst zur Sommersaison Mitte Juni.
Das Radfahren an der Strandpromenade ist leider größtenteils verboten. Es gibt zwar einige klei-
ne Abschnitte, auf denen Räder erlaubt sind. Aber grundsätzlich müssen Radsportler auf eine zur Strandpromenade parallel verlaufenden Straße ausweichen, um die Strandgänger nicht zu gefährden.
Andalusisches Leben erleben
Während in Algarrobo Costa vor allem Touristen und Langzeiturlauber wohnen, leben die Spanier überwiegend in Algarrobo Pueblo. Dieser Ortsteil befindet sich etwa fünf Kilometer nördlich vom Strand entfernt. Mit einem Auto kann man über die A-7206 innerhalb kurzer Zeit von Algarrobo Costa nach Algarrobo Pueblo fahren. Dieser Weg führt parallel am Río Algarrobo entlang, in dem sich die Necropolis Finicia Trayamar befindet – eine Grabstätte der Fönizier, die zirka 1.000 vor Christus Teile der Axarquía besiedelten.
Im Dorf angekommen überrascht zunächst die Bauweise der Häuser. Anders als in anderen Gemeinden ist Algarrobo Pueblo extrem in die Höhe gebaut. Schmale, lange und hohe Treppen, die in sich noch einmal verschachtelt sind, führen bis an die Spitze des Dorfes. Dabei begegnen einem immer wieder zahlreiche Roller und sogar Autos, die sich durch die schmalen Gassen drücken. An einigen Stellen beträgt der Abstand zwischen Hauswänden und Seitenspiegel der Fahrzeuge nur einen Zentimeter. Manchmal müssen die Autofahrer ihre Spiegel sogar komplett einklappen, um durch die Gassen zu kommen.
Wer nicht gewohnt ist, durch enge Gassen zu fahren, sollte auch nicht versuchen, den Gipfel der Gemeinde mit dem Auto zu erklimmen. Besser ist der Aufstieg zu Fuß. Von einem der zahlreichen kostenlosen Parkplätze, die es in Algarrobo Pueblo rund um den Parque de la Escalerilla gibt – ein einfacher Park, auf den man unweigerlich zufährt, wenn man mit dem Auto in die Ortschaft kommt – dauert der Aufstieg zirka zehn bis 15 Minuten.
Toller Ausblick zur Belohnung
Ist man oben auf der Spitze des Hügels Egido angekommen, beeindruckt zunächst der Ausblick über das gesamte Gemeindegebiet von Algarrobo und sogar Torre del Mar. Hier kann man in einem gepflegten Garten, der zur Ermita de San Sebastián gehört und an einen kleinen Friedhof grenzt, die Seele baumeln lassen und sich nach dem steilen Aufstieg entspannen.
Hin und wieder findet man dort auch Personen aller Altersklassen, die in der ruhigen Atmosphäre, die dieser Garten ausstrahlt, ein Buch lesen. Das Highlight dieser DorfWanderung ist jedoch die Kapelle Ermita de San Sebastián. Das Bau- werk wurde 1976 errichtet und befindet sich zirka 150 Meter neben den Überresten einer älteren Kapelle aus dem 17. Jahrhundert, die sich allerdings in einem ruinösen Zustand befindet.
Die Ermita de San Sebastián wurde nach dem selben Muster gebaut wie die verfallene Vorgängerkapelle: in Kreuzform. Wer vorhat, die Kapelle und ihren Garten zu besuchen, sollte jedoch auf die Öffnungszeiten achten. Diese sind im Sommer dienstags bis samstags von 10 bis 13 Uhr und von 17 bis 20 Uhr. Sonntags ist von 10 bis 13 Uhr geöffnet.
Nach Algarrobo gelangt man am besten über die Autovía A-7. Nach der Abfahrt einfach der Ausschilderung folgen.