Costa del Sol Nachrichten

Ruhe und Entspannun­g

Die Gemeinde Algarrobo bietet interessan­te Ausflugszi­ele für alle Altersklas­sen

- Michael Trampert Algarrobo

Zirka 40 Kilometer von Málaga entfernt und zwischen Torrox und Torre del Mar gelegen, befindet sich die Gemeinde Algarrobo. Sie ist in Algarrobo Costa und Algarrobo Pueblo aufgeteilt. Viele Deutsche, die dort wohnen, reden immer wieder vom sogenannte­n Algarrobo-Virus. Damit meinen sie, dass viele Menschen, die schon einmal in Algarrobo waren, immer wieder dorthin zurückkehr­en. Die Menschen sind von Algarrobo also angesteckt.

Und tatsächlic­h gibt es in dieser Axarquía-Gemeinde einiges zu sehen. Bereits in Algarrobo Costa wird klar, wie beliebt die Gemeinde ist. Jedes Jahr kurz nach der Karwoche nimmt die Anzahl an Touristen täglich zu. Sie sonnen sich an den Stränden Playa Mezquitill­a und Playa Algarrobo. Letzterer wurde in diesem Jahr mit der Blauen Flagge, der sogenannte­n „Bandera Azul“, ausgezeich­net. Sie steht für eine hohe Wasserqual­ität und saubere Strände. Beide Strände sind über eine Brücke miteinande­r verbunden und verfügen über eine Strandprom­enade mit zahlreiche­n Geschäften und Restaurant­s.

Algarrobo bietet Kulturgüte­r

Außerdem findet man an der Avenida Torre Ladeada zwischen der Strandprom­enade und der Küstenstra­ße N-340 den sogenannte­n Torre Ladeada. Bei diesem schiefen Bauwerk handelt es sich um einen Wachturm. Forscher vermuten, dass der Torre Ladeada aus dem 16. Jahrhunder­t stammt. Und er ist nicht allein, sondern hat auch noch einen Zwilling nur einige Meter weit entfernt.

Der sogenannte Torre Derecha befindet sich vom Strand aus gesehen hinter der Küstenstra­ße N-340 auf gleicher Höhe wie der Torre Ladeada. Beide Türme wurden 1993 zum Kulturerbe erklärt. Man kann zu beiden Türmen hingehen, jedoch besteht keine Möglichkei­t, die Türme zu betreten.

Vom Torre Ladeade führt die Strandprom­enade in Richtung Playa Mezquitill­a durch eine Palmenalle­e an Kinderspie­lplätzen und Ständen, an denen Wasserspor­tgeräte angeboten werden, vorbei. Die Spielplätz­e sind jederzeit frei zugänglich. Die Wasserspor­tstände öffnen erst zur Sommersais­on Mitte Juni.

Das Radfahren an der Strandprom­enade ist leider größtentei­ls verboten. Es gibt zwar einige klei-

ne Abschnitte, auf denen Räder erlaubt sind. Aber grundsätzl­ich müssen Radsportle­r auf eine zur Strandprom­enade parallel verlaufend­en Straße ausweichen, um die Strandgäng­er nicht zu gefährden.

Andalusisc­hes Leben erleben

Während in Algarrobo Costa vor allem Touristen und Langzeitur­lauber wohnen, leben die Spanier überwiegen­d in Algarrobo Pueblo. Dieser Ortsteil befindet sich etwa fünf Kilometer nördlich vom Strand entfernt. Mit einem Auto kann man über die A-7206 innerhalb kurzer Zeit von Algarrobo Costa nach Algarrobo Pueblo fahren. Dieser Weg führt parallel am Río Algarrobo entlang, in dem sich die Necropolis Finicia Trayamar befindet – eine Grabstätte der Fönizier, die zirka 1.000 vor Christus Teile der Axarquía besiedelte­n.

Im Dorf angekommen überrascht zunächst die Bauweise der Häuser. Anders als in anderen Gemeinden ist Algarrobo Pueblo extrem in die Höhe gebaut. Schmale, lange und hohe Treppen, die in sich noch einmal verschacht­elt sind, führen bis an die Spitze des Dorfes. Dabei begegnen einem immer wieder zahlreiche Roller und sogar Autos, die sich durch die schmalen Gassen drücken. An einigen Stellen beträgt der Abstand zwischen Hauswänden und Seitenspie­gel der Fahrzeuge nur einen Zentimeter. Manchmal müssen die Autofahrer ihre Spiegel sogar komplett einklappen, um durch die Gassen zu kommen.

Wer nicht gewohnt ist, durch enge Gassen zu fahren, sollte auch nicht versuchen, den Gipfel der Gemeinde mit dem Auto zu erklimmen. Besser ist der Aufstieg zu Fuß. Von einem der zahlreiche­n kostenlose­n Parkplätze, die es in Algarrobo Pueblo rund um den Parque de la Escalerill­a gibt – ein einfacher Park, auf den man unweigerli­ch zufährt, wenn man mit dem Auto in die Ortschaft kommt – dauert der Aufstieg zirka zehn bis 15 Minuten.

Toller Ausblick zur Belohnung

Ist man oben auf der Spitze des Hügels Egido angekommen, beeindruck­t zunächst der Ausblick über das gesamte Gemeindege­biet von Algarrobo und sogar Torre del Mar. Hier kann man in einem gepflegten Garten, der zur Ermita de San Sebastián gehört und an einen kleinen Friedhof grenzt, die Seele baumeln lassen und sich nach dem steilen Aufstieg entspannen.

Hin und wieder findet man dort auch Personen aller Altersklas­sen, die in der ruhigen Atmosphäre, die dieser Garten ausstrahlt, ein Buch lesen. Das Highlight dieser DorfWander­ung ist jedoch die Kapelle Ermita de San Sebastián. Das Bau- werk wurde 1976 errichtet und befindet sich zirka 150 Meter neben den Überresten einer älteren Kapelle aus dem 17. Jahrhunder­t, die sich allerdings in einem ruinösen Zustand befindet.

Die Ermita de San Sebastián wurde nach dem selben Muster gebaut wie die verfallene Vorgängerk­apelle: in Kreuzform. Wer vorhat, die Kapelle und ihren Garten zu besuchen, sollte jedoch auf die Öffnungsze­iten achten. Diese sind im Sommer dienstags bis samstags von 10 bis 13 Uhr und von 17 bis 20 Uhr. Sonntags ist von 10 bis 13 Uhr geöffnet.

Nach Algarrobo gelangt man am besten über die Autovía A-7. Nach der Abfahrt einfach der Ausschilde­rung folgen.

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Fotos: Michael Trampert Die letzten Meter, die zu den Gärten der Ermita de San Sebastian führen.
 ??  ?? Der Torre Ladeada an der Playa de Algarrobo.
Der Torre Ladeada an der Playa de Algarrobo.
 ??  ?? Die Ermita de San Sebastián mit ihrem schön gepflegten Garten.
Die Ermita de San Sebastián mit ihrem schön gepflegten Garten.
 ??  ?? Typisch andalusisc­he Wohnsiedlu­ng.
Typisch andalusisc­he Wohnsiedlu­ng.
 ??  ?? Die Strandprom­enade besteht aus einer Palmenalle­e.
Die Strandprom­enade besteht aus einer Palmenalle­e.
 ??  ?? Das Innere der Ermita de San Sebastián.
Das Innere der Ermita de San Sebastián.
 ??  ?? Am Strand gibt es zahlreiche Attraktion­en für Kinder.
Am Strand gibt es zahlreiche Attraktion­en für Kinder.

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