Lebendige Geschichte
Auf der Webseite Memoria de Málaga berichten Zeitzeugen aus dem 20. Jahrhundert
Málaga – nic. Der 1926 in Villanueva del Rosario geborene Francisco González Mérida berichtet, wie in den 40er Jahren etliche Menschen aus seinem Dorf an Tuberkulose gestorben waren, der 1926 in Torre del Mar geborene Francisco Romero Azuaga erzählt, wie er im Spanischen Bürgerkrieg nach Almería geflohen war und während der Franco-Diktatur im Untergrund für die kommunistische PCE gearbeitet hatte. Insgesamt 181 Personen über 80 Jahre aus 74 Gemeinden der Provinz Málaga hatte die Provinzverwaltung von Málaga in den Jahren 2010 und 2011 interviewt für die Webseite <www.memoriademalaga.es>, die vor kurzem aktualisiert und am vergangenen Donnerstag im Kulturzentrum in der Calle Ollerías in Málaga präsentiert wurde.
In der neuen Version der Seite lassen sich die Zeitzeugen nach ihrem Geburtsjahr auswählen. Ferner kann nach Ortschaften und Thematiken gesucht werden, wobei ein großes Spektrum abgedeckt wird, das von der täglichen Arbeit und alten Traditionen über den Einfluss der Kirche auf die Bevölkerung bis hin zur Spanischen Republik, dem Bürgerkrieg und der anschließenden Diktatur reicht. Der Schwerpunkt liegt auf dem Spanischen Bürgerkrieg (193639), da die Webseite seinerzeit auf die Initiative der Linkspartei IU, die damals zusammen mit der PSOE in der Regierungskoalition der Provinzverwaltung war, mit dem Ziel der Umsetzung des Geschichts-Bewältigungs-Gesetzes „ Ley de Memoria Histórica“eingerichtet worden war. Damit hat überraschenderweise die jetzige PP-Regierung der Provinzverwal- tung keinerlei Probleme. „ Die Wunde, die der Spanische Bürgerkrieg aufgerissen hat, kann erst dann verheilen, wenn wird die Geschichte als unsere annehmen“, sagte der PP-Sprecher Francisco Salado.