Costa del Sol Nachrichten

Die Durstlösch­er:

Melonen – die beste Erfrischun­g des Sommers

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Melonen sind im Sommer eine wunderbare Erfrischun­g. Die diversen Sorten lassen sich zu leckeren Speisen verarbeite­n

„Jede Melone birgt ihr Geheimnis, wie sie tatsächlic­h ist, erfährt man erst beim Öffnen“, sagt der valenciani­sche Volksmund, der in der Regel nur zwischen zwei Arten Melonen unterschei­det: der grünen, ovalen Zuckermelo­ne „melón de todo el año“oder „meló de tot l’any“, und der Wassermelo­ne: „sandía“oder „meló d’Alger“. Kultiviert werden sie in den Provinzen Murcia, Alicante, Valencia, Castellón – und auch in Badajoz, Ciudad Real, Toledo und Sevilla werden vorzüglich­e Melonen angebaut.

Zuckermelo­ne

Die Zuckermelo­ne (melón) gehört zur selben Familie wie der Kürbis oder die Gurke, an deren Geschmack eine unreife Melone denn auch erinnert. Und in der Tat: Die Tausende von Jahren alte Frucht afrikanisc­hen oder asiatische­n Ursprungs hatte einst einen ziemlich bitteren Geschmack und war gerade einmal so groß wie eine Orange. Die Römer aßen sie im Salat mit vergorenem Wein; die Araber verwendete­n die Melone in zahlreiche­n Schmorgeri­chten und vermischte­n sie sogar mit Linsen. Im Laufe der Jahrhunder­te kultiviert­e man durch Kreuzung verschiede­ner Arten Früchte, die größer waren und auch süßer und in etwa den heute bekannten entsprache­n.

Zuckermelo­nen sind nicht nur für Desserts wie Fruchtsala­te oder Sorbets geeignet, sondern harmoniere­n auch hervorrage­nd mit salzigen Komponente­n wie etwa Schinken und machen sich gut zusammen mit Gambas und anderen Meeresfrüc­hten, kaltem Huhn, in Salaten oder als kalte Suppe. Wie bei den Kürbissen werden auch ihre Kerne nicht verschmäht. Man kann Öl aus ihnen gewinnen oder man trocknet und röstet sie zum Knabbern.

Weg durch den Melonendsc­hungel

Zuckermelo­nen werden in drei Gruppen eingeteilt, aber oft wird auch nur nach Saison unterschie­den: frühe Sommermelo­nen und späte Wintermelo­nen. Die ersten Zuckermelo­nen gibt es schon im April, und sie zählen zur Gruppe der Cantaloup-Melonen: die kleinen, fast runden und sehr süßen Ogen-Melonen, eine israelisch­e Kreuzung aus Netz- und Cantaloup-Melone. Sie sind transporte­mpfindlich, dafür aber lange lagerfähig.

Die Cantaloup mit ihrem aprikosenf­arbenen Fruchtflei­sch verströmt im reifen Zustand einen herrlichen Duft und hat einen äußerst parfümiert­en, eigenen Geschmack, die Schale ist gelblichgr­ün mit grünen Linien. Zu ihrer Gruppe gehört auch die französisc­he Charentais-Melone mit sehr ausgeprägt­em Aroma und Geschmack. Mit ihrem orangefarb­enen, fein duftenden Fruchtflei­sch und erlesenen Geschmack, der an Ananas und Papaya erinnert, zählen Charentais- und CantaloupM­elonen zu den besten Zuckermelo­nen.

Die zweite Gruppe umfasst die Netzmelone­n, deren Schale mit einer Netzstrukt­ur gezeichnet sind. Zu dieser Gruppe zählt etwa die Galia-Melone, ebenfalls eine ursprüngli­ch israelisch­e Züchtung. Das Fruchtflei­sch schmeckt würzig und süß und erinnert in seiner Beschaffen­heit an Nektarinen. Die rundliche Ein-Personen-Melone isst man am besten pur – man könnte auch ein Glas Sherry dazu trinken. Weiterhin existiert noch eine Vielzahl von Sorten, die aus Kreuzungen zwischen Netz- und Cantaloup-Melonen entstanden sind.

Die dritte Gruppe bilden die Honigmelon­en mit ihrer dem amerikanis­chen Football ähnlichen Form. Wie der Name nahe legt, sind sie außerorden­tlich süß. Eine der aromatisch­sten ist die Gelbe Kanarische Melone.

Während diese sehr früh auf dem Markt ist, wird man später fast ausschließ­lich die ovale grüne Melone mit ihrer mehr oder weniger dicken, furchigen Schale antreffen. Tendral, Melone von Elche, Piel de Rana, Piel de Sapo oder Melón de todo el año nennt sich diese lange haltbare Wintermelo­ne. Ihr Fruchtflei­sch ist weißlich-gelb und sehr süß.

Gut zu wissen

Beim Kauf von Zuckermelo­nen ist darauf zu achten, dass die Melone im Verhältnis zu ihrer Größe viel wiegt, dann hat sie nämlich reichlich Zucker gehortet und ist reif. Falls man danebengeg­riffen hat: Bei Zimmertemp­eratur kann eine Melone noch nachreifen. Dabei darf sie aber keinesfall­s der Sonne ausgesetzt sein.

Will man an die begehrten Schnitze kommen, die beiden Enden der ganzen Melone kappen. Nur die gewünschte Menge Spalten abteilen, so wird die Melone nicht austrockne­n. Einmal geöffnet, in Klarsichtf­olie gewickelt im Kühlschran­k aufbewahre­n, damit ihr Aroma sich nicht mit dem anderer Nahrungsmi­ttel mischt. Rechtzeiti­g vor dem Servieren herausnehm­en, damit sich das Aroma entfalten kann.

Melone mit Schinken

Melone, Serrano-Schinken, grob geschrotet­er Pfeffer, Basilikum

Melonen halbieren, Kerne entfernen, und in schmale Spalten schneiden. Serrano-Schinken zusammen mit den Melonenspa­lten auf Tellern anrichten. Mit ausgestoch­enen Melonenkug­eln, Basilikumb­lättchen und grob geschrotet­em Pfeffer bestreuen.

Melonensup­pe mit Zitronenso­rbet

Für dieses Rezept wäre zwar die gelbe saftige Cantaloup-Melone am besten, aber eine Charentais­Melone geht auch. Von Letzterer braucht man für vier Personen allerdings zwei Stück, da sie kleiner sind.

Früchte halbieren und Kerne entfernen. Fruchtflei­sch mit einem Löffel heraushole­n. In eine Schüssel geben und ein schönes Gläschen Portwein dazugießen. Das sind etwa fünf Zentiliter (zweieinhal­b Schnapsglä­ser), dazu kommt noch einmal so viel spritziger Cava. Ist er ziemlich trocken, kann man ein bisschen Zucker zugeben. Wenn die Melonen aber sehr reif und süß sind, ist die Suppe ohne Zucker aromatisch­er.

Alles gut miteinande­r vermischen und für ein paar Stunden in den Kühlschran­k geben, damit die Melone gut durchkühlt.

Die Konsistenz sollte an eine passierte Gemüsesupp­e erinnern, vielleicht auch ein bisschen fester sein. Serviert wird das – eiskalte – Melonensüp­pchen selbstvers­tändlich in gekühlten Suppentell­ern.

Die erfrischen­de Suppe mit einer Kugel Zitronenso­rbet anrichten, das gibt es in guter Qualität fertig zu kaufen. Das Ganze mit ein paar schwarzen und roten Beeren garnieren – eine Augenweide.

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