440 Verletzte bei Einsturz in Vigo
Holzsteg gibt bei Konzert im Hafen nach – Fünf Jugendliche noch im Krankenhaus
Vigo – ck. In der Nacht zum Montag ist im Sporthafen der galicischen Stadt Vigo bei einem Musikfestival ein großer Holzsteg zusammengebrochen: 442 zumeist Jugendliche wurden verletzt, sechs lagen auch am Mittwoch noch mit schweren Verletzungen im Krankenhaus. Dass bei dem Einsturz niemand ums Leben kam, grenzt an ein Wunder.
Das Urban-Street-Festival „O Marisquiño“wird seit 2001 in Vigo ausgetragen. Der Veranstalter ist privat, aber die sozialistisch regierte Stadt und die konservative Region sponsern das Festival. Und zwischen PSOE und PP herrscht nun Streit über die Verantwortung für das Unglück. Das Rathaus hat die Veranstaltung genehmigt. Zuständig für das Gelände ist die Hafenbehörde. Diese untersteht zum Teil der Regionalregierung, hängt insgesamt aber vom Madrider Verkehrsministerium ab. Für die Instandhaltung waren offensichtlich alle Institutionen zuständig, auch das Rathaus.
Die PP-Opposition im Rathaus hatte vor Tagen schon vor dem maroden Zustand des acht mal 60 Meter langen Holzstegs gewarnt, der unter dem Gewicht der Menschen dann tatsächlich einbrach. Offenbar gaben die Betonpfeiler im Hafenbecken nach, weshalb von einem Strukturfehler aus den 1980er Jahren die Rede ist. Auch Bürgermeister Abel Caballero wusste um den schlechten Zustand, genehmigte das Festival aber dennoch. Jetzt nimmt sich die Justiz der Angelegenheit an.