Protest im Kohlekraftwerk
Abschaltung gefordert: 70 Greenpeace-Aktivisten rudern mit Kayaks in den Hafen von Carboneras
Carboneras – sg. Über 70 Aktivisten der Umweltorganisation Greenpeace haben amMontag dieser Woche eine Protestaktion in Carboneras gestartet. Die Umweltschützer aus sieben verschiedenen Ländern fuhren mit 45 Kayaks in den Hafen des Kohlekraftwerks des Energiekonzerns Endesa und blockierten die Einfahrt. Sie forderten die Schließung der Anlage. Auf Plakaten war zu lesen „Apaga el carbón“(dt. schaltet die Kohlewerke ab) und „No al carbón“(dt. nein zur Kohle).
Die Aktion wurde zwei Wochen vor der Konferenz der Vereinten Nationen über den Klimawandel durchgeführt. Das Treffen findet vom 2. bis zum 14. Dezember in Katowice (Polen) statt. Thema der UN-Konferenz ist unter anderem die Kohleverbrennung als einer der Hauptverursacher des weltweiten Klimawandels.
Kosten in Milliardenhöhe
Laut einer von Greenpeace zitierten Studie der Plattform „Europe Beyond Coal“(dt. kohlefreies Europa) ist Endesa verantwortlich für 410 vorzeitige Tode in Spanien, für 14.000 Asthmaattacken bei Kindern und für 300 Fälle von Bronchitis bei Erwachsenen. Dadurch verursache Endesa in der Gesundheitsversorgung KOsten in Höhe von mehr als einer Milliarde Euro, hieß es.
Der Energiekonzern kündigte bereits 2016 an, die Kohlekraftwerke Compostilla in Kastilien León und in Andorra zu schließen. Für das Werk in Carboneras liegen dagegen keine entsprechenden Pläne vor. Greenpeace zufolge steht das Kohlekraftwerk in Carboneras im Ranking der größten Verschmutzer auf Platz 49 der insgesamt 266 Anlagen in Europa.
In der Autonomen Gemeinschaft Andalusien stößt das Werk in Carboneras die höchste Menge an Kohlendioxid aus, spanienweit betrachtet ist es der drittgrößte Produzent des Treibhausgases. Es sei höchste Zeit, die Kohleverbrennung zu stoppen und durch erneuerbare Energien zu ersetzen, so Greenpeace.