Startklar für Kuba
Spanische Investoren positionieren sich
Havanna – dpa/sk. Erstmals seit 32 Jahren hat mit Pedro Sánchez wieder ein spanischer Regierungschef die frühere Kolonie Kuba besucht. Dabei unterzeichneten Sánchez und Kubas Staatschef Miguel Díaz-Canel eine Vereinbarung zur Einrichtung bilateraler Konsultationen sowie ein Kulturabkommen. Madrid hat es sich zum Ziel gesetzt, die diplomatischen und wirtschaftlichen Beziehungen zu Kuba zu vertiefen.
Wichtiger Handelspartner
Spanien ist nach China und Venezuela der drittwichtigste Handelspartner der Insel. 2017 betrug das Handelsvolumen rund 1,1 Milliarden Euro. Spanien will die Handelsbeziehungen ausbauen, während Kuba sich wirtschaftlich öffnet – und könnte Experten zufolge ob der Wirtschaftskrise in Venezuela bald zum zweitwichtigsten Handelspartner Kubas werden. Im Zuge des Besuchs fand ein hispano-kubanisches Unternehmerforum mit über 300 Teilnehmern statt. Sánchez wollte nicht nur die spanische Tourismusindustrie in die Startlöcher bringen, die bereits 70 Prozent der Luxushotels auf der Insel hält, sondern vor allem Industriebetriebe im Bereich Luftfahrt, Eisenbahn und Energie.
Kuba war bis 1898 spanische Kolonie. Die Beziehungen zwischen beiden Ländern waren in den vergangenen Jahrzehnten angespannt, unter anderem wegen der Menschenrechtslage in Kuba.