Segelschiff im Miniaturformat
Ganzer Stolz: Elf Jahre lang brauchte José Miralles, um das Segelschiff HMS Victory nachzubauen
Estepona – ws. In der Regel bedarf es einiger Jahre, um ein Segelschiff zu bauen, doch auch allein minutiös ein Modell dafür mit filigranen Elementen zu basteln, kann mehrere Jahre dauern. José Miralles hat elf Jahre gebraucht, um das Segelschiff der Linie HMS Victory originalgetreu nachzubauen. Kapitän dieses Segelschiffs war kein geringerer als der Kommandant Nelson, der es in der Schlacht von Trafalgar steuerte.
Das Schiffsmodell hat einen Maßstab von 1:50 und ist noch bis zum 31. März im zur Stadtverwaltung gehörenden Gebäude Puertosol ausgestellt. Vorab hat Miralles intensive Recherchen angestellt. Dreimal ist er nach England gereist. Im Hafen von Portsmouth liegt die original HMS Victory an. Heute dient sie als Museum und lockt Freunde von Geschichte und Nautik an.
Um die Bemastung eins zu eins nachzubilden, hat der Spanier sogar das Wissenschaftsmuseum in London besucht und hat sich Notizen von den Takeln des dort ausgestellten Models der HMS Victory gemacht. Miralles gibt zu, dass ihm seine Erfahrungen als technischer Zeichner bei der Umsetzung geholfen hätten.
Auch habe er als Kind seinem Onkel in der Schreinerei über die Schulter geschaut. Für ihn ist es sein Debutstück. Zuvor habe er sich an Modellflugzeugen versucht, doch das Schiff habe ihn vor große Herausforderungen gestellt.
Während der vergangenen zehn Jahre hat er Tausende von Einzelteilen aus Edelholz angefertigt. Allein das Gehäuse besteht laut dem Modellbauer aus über 2.000 einzelnen Elementen aus Kupfer. Als das Schiff fertig war, widmete er sich der Besatzung.
Mit 3D-Drucker erstellt
Die Crew besteht aus 90 Figuren. An ihrer Kleidung kann der Betrachter die Ränge erkennen. Zu Friedenszeiten fanden bis zu 850 Personen an Bord der HMS Victory Platz. Daher seien die Lebensbedingungen im Schiff äußerst hart gewesen. Es handelt sich um ein sehr innovatives Modell, denn Miralles hat die Figuren mit einem 3-D-Drucker zum Leben erweckt. Anschließend hat er sie ausgeschnitten und mit Farbe bemalt. Zum Schluss fügte er Details wie Uniformen, Kappen und Halstücher hinzu.