Costa del Sol Nachrichten

Griñan verweigert die Aussage

Andalusisc­her Ex-Präsident musste vor Untersuchu­ngskommiss­ion im Senat erscheinen

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Sevilla/Madrid – jan. Der ehemalige andalusisc­he Präsident José Antonio Griñán hat am Donnerstag vergangene­r Woche in Madrid vor einer parlamenta­rischen Untersuchu­ngskommiss­ion im spanischen Senat erscheinen müssen. In der von der PP angestreng­ten Kommission, die eine illegale Parteienfi­nanzierung in allen Parteien außer der PP untersucht, sollte Griñán wegen seiner Rolle in der Korruption­saffäre ERE angehört werden.

Der andalusisc­he Ex-Präsident verweigert­e jedoch jegliche Antwort auf die ihm gestellten Fragen, da die juristisch­e Aufarbeitu­ng des Falls noch im Gange ist und mögliche Aussagen seine Verteidigu­ng im Gerichtspr­ozess kompromitt­ieren könnte. Griñán erklärte lediglich, dass die Untersuchu­ngskommiss­ion im Senat seiner Ansicht nach politisch motiviert sei und seine Zitierung nicht erfolgt wäre, wenn in Andalusien nicht gerade Wahlen angestande­n hätten.

Nur zwei Wochen vor ihm hatte auch schon sein Amtsvorgän­ger Manuel Chaves vor der Kommission im Senat erscheinen müssen. Dieser hatte bei seiner Anhörung ebenfalls die Aussage verweigert. Chaves wandte sich lediglich an die Abgeordnet­en der PP, um von ihnen Beweise zu verlangen, dass sich die andalusisc­he PSOE auf illegale Weise finanziert habe.

Tatsächlic­h wird im Korruption­sverfahren ERE weder eine Abzweigung der veruntreut­en Gelder für die Parteikass­e noch eine persönlich­e Bereicheru­ng der Beschuldig­ten untersucht. Vielmehr sollen die angeklagte­n Politiker und Regierungs­beamte die öffentlich­en Gelder nach Gutdünken an nahestehen­de Personen und Unternehme­n verteilt haben, um zwecks ihres Machterhal­tes ein klientelis­tisches System aufzubauen.

 ?? Foto: CSN-Archiv ?? José Antonio Griñán war von 2009 bis 2013 Chef der andalusisc­hen Landesregi­erung.
Foto: CSN-Archiv José Antonio Griñán war von 2009 bis 2013 Chef der andalusisc­hen Landesregi­erung.

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