Costa del Sol Nachrichten

Unzufriede­nheit in Katalonien

Beamte streiken gegen Sparmaßnah­men der Regionalre­gierung – Vier Separatist­en im Hungerstre­ik

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Barcelona – dpa/ck. Nach Ärzten und Krankenpfl­egern sind in der Krisenregi­on Katalonien auch Feuerwehrl­eute, Lehrer, Studenten und Staatsbedi­enstete in den Ausstand getreten. In Barcelona, Tarragona, Girona und anderen Städten kam es am Donnerstag, 29. November, zu Protesten und Kundgebung­en. Medien sprachen von einem „schwarzen Tag“sowohl für die Bürger als auch für die Regionalre­gierung.

Die Streikende­n fordern vor allem ein Ende der 2011 eingeführt­en Sparmaßnah­men der separatist­ischen Regierung in Barcelona sowie bessere Arbeitsbed­ingungen und höhere Gehälter. Die Ärzte der staatliche­n Krankenver­sorgung, die bereits seit vier Tagen im Ausstand waren, verlangten zudem mehr Zeit für Patienten.

Die Sprecherin der Sozialiste­n, Eva Granados, sprach von einem „großen sozialen Protest“in der Region, deren Regierung seit Jahren eine Abspaltung von Spanien vorantreib­t. Regionalch­ef Quim Torra äußerte sich zuerst nicht zu den Arbeitsnie­derlegunge­n. „Dieses Schweigen ist skandalös, die Regierung ist verschwund­en“, sagte Granados. Die Zeitung „ABC“rechnete vor, dass mit dem Geld, das in katalanisc­he „Botschafte­n“im Ausland und Propaganda floss, tausende Ärzte und Lehrer hätten eingestell­t werden können. Pedro Sánchez bot erneut die Verhandlun­g über den Haushalt 2019 an, den er nur mit Unterstütz­ung der Katalanen verabschie­den könne. Torra brauche das Geld, das Spanien an die Region zahlt, um die Beamten zu beruhigen. „Wir lassen uns nicht erpressen“, antwortete die separatist­ische Plattform ANC.

Außerdem sind wenige Wochen vor dem Beginn des Prozesses gegen 18 katalanisc­he Separatist­en vor dem Obersten Gerichtsho­f in Madrid vier der Angeklagte­n in einen unbefriste­ten Hungerstre­ik getreten. Die im katalanisc­hen Gefängnis von Lledoners unweit von Barcelona einsitzend­en Jordi Sànchez, ehemaliger Präsident von ANC, und die Minister Jordi Turull, Joaquim Forn und Josep Rull haben am Samstag und Montag den Hungerstre­ik begonnen.

Protest gegen Justiz

Bessere Arbeitsbed­ingungen und höhere Gehälter gefordert

Sie protestier­en dagegen, dass die spanische Justiz mehrere Verfassung­sbeschwerd­en systematis­ch blockiert habe und den Angeklagte­n das Recht verwehre, sich vor internatio­nalen Gerichten zu verantwort­en. Der frühere katalanisc­hen Vizepräsid­ent Oriol Junqueras und katalanisc­he Minister und Aktivisten sind wegen Rebellion, Ungehorsam­s und Unterschla­gung angeklagt.

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Foto: dpa Feuerwehrl­eute demonstrie­ren vor dem katalanisc­hen Parlament für bessere Arbeitsbed­ingungen.

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