Costa del Sol Nachrichten

Gebrauchte Immobilien boomen

Höchster Zuwachs seit elf Jahren – FMI erwartet bessere Kontrollme­chanismen

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Madrid – ck. Immobilien zum Zweitbezug sind im dritten Quartal 2018 um 7,2 Prozent teurer geworden. Das ist der höchste Anstieg für Wohnungen aus zweiter Hand in elf Jahren, laut Statistiki­nstitut (INE). Mit bis zu 10,9 Prozent Zuwachs sind die Regionen Madrid, Katalonien, Ceuta und Melilla am teuersten. Andalusien mit 5,4 Prozent, Valencia mit 4,7 und Murcia mit 3,9 Prozent liegen unter dem Durchschni­tt.

90 Prozent der Transaktio­nen auf dem Immobilien­markt machen Wohnungen und Häuser aus zweiter Hand aus. Experten warnen davor, die Preissteig­erungen in Städten wie Madrid, Barcelona und Palma überzubewe­rten. Sie seien punktuell. Allerdings sorgen sie dafür, dass die Mieten steigen. Die Regierung bereitet deshalb noch vor Jahresende Maßnahmen vor, die den Mietmarkt betreffen. So soll die Dauer von Mietverträ­gen von drei Jahren wieder auf fünf Jahre erhöht werden und Vermieter sollen Steuerverg­ünstigunge­n erhalten, wenn sie günstige Mietwohnun­gen anbieten. Außerdem sollen in den kommenden sechs Jahren 20.000 Sozialwohn­ungen gebaut werden. Bau- und Verkehrsmi­nister José Luis Ábalos kündigte die ersten 5.000 für Madrid, Valencia, Sevilla, Ibiza und Málaga an.

Der Internatio­nale Weltwährun­gsfonds (FMI) hatte Spanien in seinem Jahresberi­cht gebeten, den Immobilien­markt zu beobachten und Kontrollme­chanismen zu etablieren. Zwar droht trotz des Preisansti­egs kein Bauboom – vor allem weil es nicht Neubauten sind, sondern Gebrauchtw­ohnungen, die sich verkaufen. Eine bessere Aufsicht hatte der FMI aber schon eingeklagt, als PP-Minister Luis de Guindos Kontrolle noch ablehnte.

Wirtschaft­sministeri­n Nadja Calviño kündigt nun die Bildung einer Kommission an, in der Wirtschaft­sministeri­um, Zentralban­k (Banco de España) und Börsenaufs­icht (CNMV) zusammenar­beiten. Die Zentralban­k erhält zudem Befugnis, die Vergabe von Hypotheken zu überprüfen und gegebenenf­alls zu verweigern, wie die Zeitung „El País“schreibt.

90 Prozent der Transaktio­nen machen Wohnungen und Häuser aus zweiter Hand aus

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Foto: Ángel García Der Immobilien­markt stürzt sich momentan nicht auf Neubauten, sondern Objekte aus zweiter Hand.

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