Westküste
Traditionelles Schmalzgebäck gehört zum Weihnachtsfest dazu, in Estepa hat man die Qual der Wahl
Ganz traditionell: Schmalzgebäck gehört in Andalusien zu Weihnachten
Estepa – ws. Weihnachten wird in Andalusien ganz traditionell gefeiert. Überliefertes Brauchtum gehört für viele Menschen zu den Festtagen. Zudem nimmt man sich Zeit für die Familie, es wird ausgiebig geschlemmt. Und dabei dürfen die typischen Süßigkeiten wie Marzipan oder Schmalzgebäck, das nach alten Rezepten zubereitet wird, nicht fehlen. Als Wiege dieser Leckereien gelten Antequera in der Provinz Málaga und Estepa in der Provinz Sevilla, wo es zu Weihnachten intensiv nach Gebäck duftet. Kleinere Backstuben und größere Firmen haben sich auf die Produktion dieser traditionellen Desserts spezialisiert, deren Rezepte bis ins 16. Jahrhundert zurückverfolgt werden können.
Für all diejenigen, die sich über die Herstellung des traditionellen Weihnachtsgebäcks informieren und die unterschiedlichen Variationen vor dem Kauf ausgiebig probieren möchten, ist die Vorweihnachtszeit ein idealer Moment für einen Besuch in diesen beiden Ortschaften In Estepa kann man sein Gebäck beispielsweise direkt im Kloster Santa Clara erwerben, das hoch oben auf dem Hügel über der Stadt liegt und in dem nach wie vor 13 Nonnen leben und sich unter anderem als Weihnachtsbäckerinnen betätigen. In dem im Innenhof des Klosters gelegenen Verkaufsraum locken unterschiedliche Polverones, die aus Mehl, Zucker und Schweineschmalz hergestellt werden, Marzipanbrote oder mit Karamell gefüllte Schokoladenpralinen.
Abgesehen davon kann Estepa mit vielen historischen Monumenten und einer spannenden Geschichteaufwarten. Und kaum zu glauben, aber wahr: Auf etwa 12.500 Einwohner kommen elf Kirchen, die unglaublich pompös und prächtig ausgestattet und in denen Weihnachtskrippen zu be- wundern sind.