Nervenkitzel garantiert
Vor dem Kaufhaus El Corte Inglés gibt es bis zum 7. Januar wieder eine Rodel- und eine Schlittschuhbahn
Spaß und Abwechslung für Familien mit Kindern bietet das Pueblo Navideño (dt.: Weihnachtsdorf) vor dem Kaufhaus El Corte Inglés, das wie in jedem Jahr seit Ende November dort aufgebaut ist und noch bis zum 7. Januar besucht werden kann. Neben einer Schlittschuhund einer etwa 15 Meter langen und neun Meter hohen künstlichen Rodelbahn gibt es dort Essensstände mit weihnachtlichen Süßigkeiten, drei verschiedene Karussells, ein weihnachtlicher Miniaturzug sowie eine Mini-Rekreation von Lappland, in der man den Weihnachtsmann besuchen kann. Am interessantesten davon ist die Schlittschuhund die Rodelbahn, da beides einiges an Nervenkitzel verspricht und auch Erwachsene Zutritt haben, so dass sich dort die Kinder mit ihren Eltern gemeinsam vergnügen können.
Da meinem zehnjährigen Sohn Bruno beide Attraktionen schon in den Vorjahren großen Spaß gemacht haben, machen wir uns auch in diesem Dezember an einem Nachmittag zusammen zu dem Weihnachtsdorf auf. Als Erstes ist die Rodelbahn dran. Wie jedes Mal müssen wir zunächst die wie mit Stoff bezogene LKW-Reifen aussehenden Schlitten die Bahn hinaufziehen. Oben angekommen, geben zwei Angestellte der Rodelbahn kurze Anweisungen, wie man sich auf den Schlitten zu setzen und festzuhalten hat, und dann stoßen sie auch schon das Gefährt an.
In einem Wahnsinnstempo geht es die Bahn hinunter, so dass sich gleich nach der Abfahrt der Wunsch einstellt, schon unten angekommen zu sein. Allerdings kommt mir die Rutsch-Partie länger vor, als sie eigentlich ist. Jedenfalls lange genug, um überlegen zu können, ob der Schlitten unten auch zum Halten kommt oder gegen den Absperrungszaun brettert. Glücklicherweise bliebt er stehen und der Nervenkitzel ist vorüber.
Kurz darauf kommt auch Bruno unten an. Er ist hellauf begeistert, so dass er gleich wieder seinen Schlitten die Piste hinaufzieht. Nach der dritten Abfahrt ist das sechs Euro teure Ticket aufgebraucht, und es geht zur Schlittschuhbahn, auf der man für sieben Euro eine ganze Stunde lang seine Runden um einen Weihnachtsbaum drehen kann.
Am Eingang bekommt jeder von uns nach dem Vorzeigen der Tickets ein Paar Schlittschuhe ausgehändigt. Nachdem wir diese angezogen haben, geht es auf die Eisbahn, auf der wir am Anfang fast die einzigen sind, da es noch sehr früh ist. Ich habe den Eindruck, dass die Bahn rutschiger ist als die vergangenen Male. Ein Angestellter der Eisbahn bestätigt meinen Verdacht und sagt, dass dies daran liegt, dass das Eis frisch geglättet und noch nicht von vielen Kufen zerkratzt ist. Also fahren wir zunächst ganz vorsichtig.
Kurze Eingewöhnungsphase
Nach wenigen Minuten haben wir uns jedoch wieder an das Schlittschuhfahren gewöhnt und drehen unsere Runden immer schneller. Nach und nach kommen auch mehr Menschen auf die Eisbahn. Die meisten von ihnen sind Kinder im Alter meines Sohnes oder noch jünger, da die Eltern bis auf wenige Ausnahmen vom Rand aus zuschauen. Bruno kennt zwei Zwillingsbrüder aus seiner Schule, hält sich aber von ihnen fern, weil sie alle paar Meter stürzen und wir ihnen ausweichen müssen. Das klappt auch ganz gut, da wir uns mittlerweile relativ sicher fühlen und die Bahn auch nicht mehr ganz so rutschig ist wie am Anfang.
Nachdem zuerst jeder für sich gefahren ist, nehmen wir uns gegen Ende auch noch einige Male an der Hand. „Diese Zeiten sind vorbei“, hatte Bruno zu Beginn gemeint, doch jetzt hat er sich anscheinend darauf besonnen, dass es für ihn weniger anstrengend ist, wenn er von mir gezogen wird. Bis zum ende der Stunde ziehen wir noch etliche gemeinsame Runden, und als wir uns auf den Nachhauseweg machen, steht für uns fest, dass wir auch im nächsten Winter wieder auf die Eisbahn vor dem Corte Inglés kommen werden.