Einfluss der rechtsextremen Vox wächst
UME-Gründer schließt sich an – Umfragen geben rechtskonservativem Block absolute Mehrheit
Madrid – ck. Der Vizepräsident der rechtsextremen Partei Vox, Víctor González Coello de Portugal, ist vom Landgericht León 2015 zu drei Jahren Berufsverbot verurteilt worden. Er war Aktionär und Geschäftsführer und soll als Vermögensverwalter mit allzu kreativer Buchhaltung den Konkurs verursacht haben. Das Urteil ist von der Zivilkammer des Obersten Gerichtshofs bestätigt worden, wie die Zeitung „El País“berichtet. González sitzt im Vorstand mehrerer großer Konzerne und wird von Vox als ausgezeichneter Kenner der Wirtschaft und Firmenwelt gelobt.
Dem Aufschwung von Vox tut das keinen Abbruch. Wie Umfragen ergeben, die die Zeitungen „La Razón“und „ABC“am Montag veröffentlichten, würden die rechtskonservativen Parteien Vox, PP und Ciudadanos zusammen die absolute Mehrheit erhalten, wenn jetzt Parlamentswahlen stattfinden würden. Die Sozialisten wären allerdings die meistgewählte Partei.
Während die Verhandlungen für die Zusammensetzung des andalusischen Landtags weitergehen, verbucht Vox einen prominenten Neuzugang. Der Mallorquiner Fulgencio Coll, Militär im Ruhestand und Gründer der Militärischen Nothilfeeinheit (UME), tritt für Vox als Bürgermeisterkandidat in Palma an. Coll war Chef des Generalstabs unter der sozialistischen Regierung Zapatero. Er erkenne im Bündnis Actúa-Vox auf Mallorca keinen rechtsextremen Hintergrund, sonst würde er nicht für Vox antreten, sagte der frühere General. Ihm ginge es vielmehr „um die Verteidigung der Verfassung, der Demokratie und der Freiheit“.