Gedenken an Opfer
Rincón de la Victoria erinnert an die Besatzung eines von den Deutschen versenkten U-Boots
Rincón de la Victoria erinnert an Besatzung eines von Deutschen versenkten U-Boots
Mit der Enthüllung einer Gedenkplakette und einer Kranzniederlegung ist am Mittwochnachmittag vergangener Woche der Opfer des vor 82 Jahren im Spanischen Bürgerkrieg (1936-39) im Meer zwischen Rincón de la Victorias Ortsteil La Cala del Moral und Málaga versenkten republikanischen UBoots C3 gedacht worden. Jenes U-Boot war am 12. Dezember 1936 von dem deutschen U-Boot U34 versenkt worden, als es vor der Küste von Rincón de la Victoria auf Aufklärungsfahrt war. Denn wie bekannt ist, unterstützte Hitler zusammen mit Mussolini den späteren Diktator Franco im Kampf gegen die durch Wahlen legitimierte Zweite Spanische Republik. An Bord der C3 waren 37 Besatzungsmitglieder, von denen lediglich drei überlebten.
1996 durch Zufall entdeckt
Über die Jahre hinweg war das Ereignis nahezu in Vergessenheit geraten. Ende 1996 entdeckte der aus Málaga stammenden Anwalt Antonio Checa Gómez de la Cruz eher zufällig bei einem Tauchgang das U-Boot sieben Seemeilen südöstlich des Leuchtturms von Málaga. 3,9 Seemeilen von der Küste entfernt in einer Tiefe von 68 Metern. Taucher der spanischen Marine bestätigten wenig später, dass es sich zweifelsfrei um das republikanische U-Boot C3 handelte.
Antonio Checa setzte sich daraufhin mit den Angehörigen der Verstorbenen, die zu 90 Prozent aus Cartagena stammten, in Verbindung, woraufhin diese im Jahr 2002 in der Küstenstadt in der Provinz Murcia eine Opfervereinigung gründeten mit dem Ziel, dass das U-Boot geborgen und nach den Resten der Toten gesucht wird. Der Stadtrat von Rincón de la Victoria erklärte im Juni dieses Jahres den 12. Dezember zum Gedenktag und leitete die Forderungen an das spanische Verteidigungsministerium weiter. Dieses lehnte die Bergung jedoch ab und verwies zur Begründung auf eine Unesco-Konvention zur Ausbeutung archäologischer Stätten auf dem Meeresgrund, laut der das UBoot C3 von seinem Standpunkt nicht wegbewegt werden darf.
„Fehler nicht wiederholen“
Bei der Enthüllung der Gedenkplakette, die am Strand von La Cala del Moral vor der Fußgängerbrücke über den Arroyo Totalán installiert wurde, waren Antonio Checa, Angehörige der Opfervereinigung aus Cartagena und Politiker aller im Stadtrat von Rincón de la Victoria vertretenen Parteien anwesend. „Ich möchte mich bei der PSOE bedanken, dass sie den Antrag für den Gedenktag gestellt hat“, sagte Bürgermeister Francisco Salado (PP). „Der Bürgerkrieg ist eines der dunkelsten Kapitel der spanischen Geschichte, und es ist wichtig, dass wir uns daran erinnern, damit sich dieselben Fehler nicht wiederholen. Egal, ob wir Republikaner, Monarchisten, links oder rechts sind.“
Im Anschluss an die Ansprachen wurden 34 Nelken unter den Anwesenden verteilt, die diese als Ehrerweisung für die Toten gemeinsam ins Meer warfen.