„Ziel ist es, in der Liga zu bleiben“
Hannover 96 kam nach Odyssee in Marbella an – Manager Horst Heldt im Gespräch mit der CSN
Marbella – lk. Die Fußballmannschaft Hannover 96 hat sich auf dem Trainingsplatz des Hotels Westin La Quinta in Marbella auf die kommende Spielsaison vorbereitet. Bei ihrem ersten Testspiel am vergangenen Sonntag gegen den niederländischen Zweitligisten NEC Nijmegen ist der abstiegsgefährdete Fußball-Bundesligist nicht über ein 0:0 hinausgekommen. Die CSN hatte am vergangenen Freitag – dem ersten Trainingstag von Hannover 96 – die Gelegenheit, sich mit dem Manager Horst Heldt zu unterhalten und ihm einige Fragen zu stellen. Horst Heldt: Die Reise haben sie ganz gut weggesteckt, aber das war natürlich eine Tortur. Sie saßen schon in Hannover in der Maschine, um zunächst nach Zürich zu reisen und von da dann weiter nach Málaga zu fliegen. Der Pilot hat entdeckt, dass die Bremsen nicht funktionierten. Das war natürlich sehr ärgerlich, doch Sicherheit geht vor. Dann ging es zunächst erst einmal nach München.
Konnte die, durch die Verspätung versäumte Trainingseinheit nachgeholt werden?
Wir waren ja der einzige deutsche Erstliga-Verein, der schon nach Weihnachten mit dem Training angefangen hat. Von daher hatten wir schon die ein oder andere Trainingseinheit Hannover 96-Manager Host Heldt. auf dem Buckel.
Kommt das Trainingslager gut an bei den Spielern?
In Deutschland herrschen andere Temperaturen. Es tut einem immer gut, wenn man in der Sonne sein kann. Die Bedingungen, die wir hier haben, sind optimal und die beiden Trainingsplätze super gepflegt. Auch das Hotel ist sehr gut. Wir sind hier wirklich auf einem schönen Fleckchen Erde.
Wie ist der Trainingsablauf?
Jeden Tag trainieren wir zweimal. Morgens um 10 und nachmittags um 15.30 Uhr. Je nach Intensität dauert die Trainingseinheit eineinhalb bis zwei Stunden.
Wo liegt der Schwerpunkt des Trainingslagers in Bezug auf die Hinrunde, die für Hannover nicht ganz optimal verlief?
Es ist ganz richtig, dass wir aus vielerlei Hinsicht keine gute Hinrunde abgeliefert haben. Wir müssen jetzt nach vorne schauen und sehen, dass wir es künftig besser machen. Unser großes Ziel ist es, in der Liga zu bleiben. Alle arbeiten sehr konzentriert. Auf die gesamte Mannschaft bezogen, liegt der Fokus zum einen individuell unterschiedlich, aber sicherlich auch darauf, Automatismen und eine Spielidee zu entwickeln. Jeder sollte sich anbieten. Darauf wird es ankommen, denn wir haben einige Punkte aufzuholen. Kevin Akpoguma ist ein sehr guter junger U21-Nationalspieler, der für die Defensive verantwortlich ist. Er hatte dort eine sehr starke Konkurrenz in Hoffenheim und nur eine geringe Einsatzzeit. Es war unser Glück, dass wir für die Rückrunde nun mit ihm spielen können. Dasselbe betrifft Nicolai Müller. Er ist ein offensiver Spieler, der in mehreren Positionen einsetzbar ist. Wir hoffen, dass wir mit diesen beiden Spielern das Niveau im Kader anheben können, um in der Lage zu sein, Spiele zu gewinnen. Das ist immer eine Herausforderung. In der Tat ist es so, dass wir in dieser Saison zum ersten Mal Probleme bekommen haben. Wir wollen an dem Ziel festhalten, nicht abzusteigen. Es handelt sich um eine Drucksituation. Druck verspürt jeder im Leben in vielerlei Hinsicht. Es gibt positiven und negativen Druck und es ist wichtig, den negativen Druck, dem wir gerade ausgesetzt sind, in den Griff zu bekommen. Das Ganze ist eine Kopfsache. Die Herausforderung besteht also darin, trotz diverser Niederlagen an die Mannschaft, an ihre Qualität und an sich selbst zu glauben.
Der Rückrunden-Auftakt findet für Hannover 96 am 19. Januar statt. Gegner wird Werder Bremen sein. Was erwarten Sie von ihren Spielern?
Es ist ein Heimspiel und ein sogeanntes Nord-Duell. Im Hinspiel haben wir gut gespielt aber ärgerlicherweise in den letzten Minuten den Ausgleich bekommen. Werder Bremen hat in der Saison bis jetzt ganz ordentlich gespielt. Sie sind auch gut gestartet.
Hannover hat einige Testspiele bestritten. Können diese Spiele richtungsweisend sein oder sollte man sie nicht zu stark gewichten?
Ich glaube in der Tat, dass die Ergebnisse nicht überbewertet werden sollten, doch wenn man ein Testspiel mit 5:0 verliert, dann brennt trotzdem der Baum. Ich habe es schon oft selbst und bei anderen Vereinen erlebt, dass sie ein Testspiel nach dem anderen gewonnen haben und dann schlecht gestartet sind oder genau umgekehrt.