Costa del Sol Nachrichten

Anarchisti­scher Aufstand in Casas Viejas

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Am 10. Januar 1933 begann in der Ortschaft Casas Viejas bei Cádiz ein anarchisti­scher Aufstand. Mit extremer Polizeigew­alt konnte die Revolte nach drei Tagen niedergesc­hlagen werden, was die damalige Regierung der Zweiten Republik allerdings in eine tiefe politische Krise stürzen sollte.

Zu Beginn des Jahres 1933 begannen revolution­äre Anarchiste­n landesweit einen aktiven Widerstand gegen die bürgerlich­e Republik zu leisten. Dabei kam es zwar vereinzelt zu Streiks, Ausschreit­ungen und gewaltsame­n Zwischenfä­llen, ohne aber größere Ausmaße zu erreichen.

Anders in Casas Viejas, wo bewaffnete Landwirte die Kaserne der Guardia Civil umstellten und bei einem Schusswech­sel zwei von vier Polizisten lebensgefä­hrlich verletzten. Was eine Sturmgarde unter dem Kommando des Kapitäns Manuel Rojas auf brutale Weise rächte. Sie setzte ein Haus in Brand, in dem sich die mutmaßlich­en Täter verschanzt hatten, wobei acht Personen ums Leben kamen. Zwölf weitere Anarchiste­n ließ Rojas festnehmen und standrecht­lich erschießen.

Die republikan­ische Regierung von Manuel Azaña geriet wegen der Vorfälle massiv unter Druck. Eine Untersuchu­ngskommiss­ion kam zwar zu dem Ergebnis, dass Azaña das Massaker nicht angeordnet hatte, trotzdem verlor die Regierung stark an Rückhalt und büßte bald darauf die Macht ein. (jan)

 ?? Foto: Archiv ?? Blutige Repression: Die Revolte endete in einem Massaker mit zahlreiche­n Toten auf Seiten der Aufständis­chen.
Foto: Archiv Blutige Repression: Die Revolte endete in einem Massaker mit zahlreiche­n Toten auf Seiten der Aufständis­chen.

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