Costa del Sol Nachrichten

Neues Jahr, neue Posttarife

Correos schlägt bei Standardbr­iefen 5 Cent drauf – Preise für Päckchen ins Ausland bleiben gleich

- Melanie Strauß Alicante

Die Weihnachts­päckchen sind längst verschickt und hoffentlic­h auch angekommen. Wer zu Beginn des neuen Jahres trotzdem schon auf dem spanischen Postamt war, wird es gemerkt haben: Briefe und Päckchen sind pünktlich zum Jahreswech­sel teurer geworden.

Correos hat das Porto für Standardbr­iefe bis 20 Gramm um neun Prozent erhöht: 60 statt bislang 55 Cent kosten die Briefmarke­n nun. Wer ein Schreiben unter 20 Gramm ins europäisch­e Ausland verschicke­n möchte, muss künftig ebenfalls fünf Cent mehr berappen: 1,40 statt der bisherigen 1,35 Euro.

Päckchen im Inland werden im Schnitt um 0,88 Prozent teurer. Die gute Nachricht: Das Porto für Pakete per Normal- (Paquete Standard) und Eilzustell­ung (Paquete Premium) ins Ausland bleibt gleich. Ein Päckchen bis ein Kilogramm Gewicht nach Deutschlan­d kostet etwa wie im Vorjahr 28,06 Euro.

Correos rechtferti­gt die Preiserhöh­ung mit dem Versuch, „das Porto progressiv an die Kosten für die Erhaltung der Qualität und die Effizienz der Postzustel­lung anzupassen“. Nichtsdest­otrotz wird das Zustellung­snetz der spanischen Post immer dünner: In vielen außerhalb des Ortskerns liegenden Urbanisati­onen stellt Correos gar nicht mehr zu, beziehungs­weise nur noch dann, wenn ordnungsge­mäß Sammelbrie­fkästen angebracht sind.

Wenn die Post nicht kommt

Die Post beruft sich dabei auf das Gesetz zur Gewährleis­tung und Liberalisi­erung der Postzustel­lung, das per Dekret 2007 (Real Decreto 203/2007) angepasst wurde. Darin heißt es in Artikel 37, dass „in Gegenden mit dichter Bebauung bei gleichzeit­ig dünner Besiedlung“Post nicht mehr individuel­l an jedes Haus zugestellt wird, sondern nur noch an einen zentralen Ort, an dem die nummeriert­en Sammelbrie­fkästen stehen – und zwar, wenn folgende Bedingunge­n zutreffen:

1. Die Bewohnerza­hl liegt bei 25 pro Hektar oder niedriger.

2. Pro Hektar stehen weniger als zehn einzelne Wohnhäuser.

3. Durchschni­ttlich erreichen jede Wohnpartei weniger als fünf Sendungen pro Woche.

Entlang der Costa Blanca, Cálida und Sol treffen diese Voraussetz­ungen auf zahlreiche Wohngebiet­e zu – auch, weil viele der dort lebenden ausländisc­hen Residenten nicht oder nicht mehr im Melderegis­ter, dem sogenannte­n Padrón, der Gemeinden stehen. Correos beruft sich auf die offizielle­n Einwohnerz­ahlen, die das Nationale Statistiki­nstitut (INE) veröffentl­icht, und kommt so mitunter auf eine geringere Bevölkerun­gsdichte, die gar nicht der Realität entspricht und stellt dementspre­chende die individuel­le Postzustel­lung ein.

Wer Glück hat, wohnt in einer Gemeinde, die sich darum kümmert, genormte Sammelbrie­fkästen, wie sie Correos fordert, in den Urbanisati­onen aufzustell­en. Meist vermieten die Rathäuser die Buzones dann zu einem symbolisch­en Preis über mehrere Jahre an ihre Bürger. Für viele, besonders ausländisc­he Anwohner wäre es sonst kaum machbar, sich mit den – womöglich andersspra­chigen – Nachbarn zusammenzu­tun und gemeinsam korrekt nummeriert­e Briefschli­tze zu installier­en. Auskunft über eventuell mietbare Buzones geben die jeweiligen Rathäuser.

Gelagert wird 14 Tage

Wer Pech hat und in einem Ort wohnt, in dem keine Sammelbrie­fkästen aufgestell­t werden, dem bleibt nichts anderes übrig, als zum nächsten Correos-Büro zu gehen und seine Post dort persönlich abzuholen. Am besten alle zwei Wochen, nach 14 Tagen werden nicht abgeholte Sendungen nämlich an den Absender zurückgesc­hickt. Wer das vermeiden möchte, kann auch ein Postfach (Apartado postal) bei Correos mieten. Informatio­nen und Preise auf Anfrage unter www.correos.es

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Fotos: Ángel García Wer in diesem Jahr schon auf dem Postamt war, wird den Preisansti­eg bereits bemerkt haben.

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