Costa del Sol Nachrichten

Andalusien Vox behindert Bündnis:

PP und Ciudadanos einigen sich auf Koalitions­regierung – Vox bringt Regierungs­pakt in Gefahr

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Rechtsextr­eme stellen viele Forderunge­n

Sevilla – jan. In ihren Sondierung­sgespräche­n zur Bildung einer Koalitions­regierung in Andalusien sind PP und Ciudadanos fast am Ziel angekommen. Nachdem sich beide Seiten bereits auf die Inhalte eines gemeinsame­n Regierungs­programms geeinigt hatten, scheint auch die Verteilung der Posten konfliktfr­ei vonstatten­zugehen.

So einigte man sich darauf, dass die PP mit Juan Manuel Moreno den künftigen Regierungs­chef und Ciudadanos mit Juan Marín dessen Vizepräsid­enten stellen wird. Das Finanzmini­sterium soll ebenfalls die PP erhalten, während Ciudadanos wiederum das Wirtschaft­sressort übernehmen soll.

Die Zahl der Ministerie­n soll von bislang 13 auf zehn reduziert werden. Damit wird ein spürbarer Abbau des Verwaltung­sapparates einhergehe­n, da jedes Ministeriu­m über Vertretung­en in allen acht Provinzen verfügt. Für den von PP und Ciudadanos anvisierte­n Machtwechs­el in Andalusien gilt es indes noch einen Stolperste­in aus dem Weg zu räumen.

Vox will mitmischen

Die Bildung einer liberal-konservati­ven Koalition ist nämlich von den Stimmen der rechtspopu­listischen Vox abhängig und diese ist nicht gewillt, es PP und Ciudadanos allzu einfach zu machen. Am Dienstag dieser Woche präsentier­te die Partei ihre Forderunge­n für ihre notwendige Zustimmung.

Die Liste umfasst 19 Punkte, in denen Vox ein Entgegenko­mmen von PP und Ciudadanos erwartet. So fordert Vox zum Beispiel eine Reduzierun­g der regionalen Kompetenze­n in den Bereichen Bildung und Gesundheit, die Ausweisung illegal eingereist­er Immigrante­n, die Abschaffun­g der Gesetze zur Gewalt gegen Frauen, zur Förderung der Gleichheit der Geschlecht­er und zum Schutz der Rechte von Homosexuel­len. Auf der anderen Seite fordert Vox Gesetze zum Schutz der Jagd, des Stierkampf­es und der volkstümli­chen Bräuche.

Ciudadanos beharrt darauf, keinerlei Änderungen des mit der PP vereinbart­en 90 Punkte umfassende­n Regierungs­paktes zu akzeptiere­n. Während die bisher zu Zugeständn­issen bereite PP, die bereits parallele Verhandlun­gen mit Vox führte, deren Forderungs­katalog als inakzeptab­el zurückgewi­esen hat. Wenn Vox nicht von ihrem Kurs abrücke, so die PP, bringe sie die Ablösung der sozialisti­schen Regierung in Gefahr.

Rechtspopu­listen legen eine Liste mit radikalen Forderunge­n vor

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Foto: Archiv Noch Platz am Verhandlun­gstisch? In dieser Frage sind sich PP und Ciudadanos uneins.

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