Projekt stagniert
Der Paseo Torrequebrada in Benalmádena sollte schon vor Jahren auf Vordermann gebracht werden
Der Paseo Torrequebrada in Benalmádena ist in keinem guten Zustand
Benalmádena – ws. Marion Fischer ist auf 180. Dabei strahlt die Sonne vom blauen Winterhimmel, und ihr Hündchen Chico, mit dem sie am Paseo Torrequebrada spazieren gehen will, freut sich wie Bolle darauf, sich die kurzen Beinchen zu vertreten. „Vor mehr als zwei Jahren hat die Stadtverwaltung informiert, dass sie hier ein Vorzeigeprojekt realisieren wird, doch seitdem ist nichts passiert“, schimpft Fischer und zählt die Versprechen auf, die gemacht wurden: Die Hänge sollten bepflanzt, neue Bänke und Laternen installiert, die Treppe gestrichen werden. Verärgert schaut sie sich um: An der Treppe zieren GraffitiSchmierereien den nackten, grauen Beton. Beim Unwetter im Oktober haben Regenfluten den schlecht bepflanzten Hang ins Rutschen gebracht, die Erde, die auf die Promenade gespült wurde, ist auch Wochen später noch nicht beseitigt worden. Stromkabel für die künftige Beleuchtung ragen aus dem Boden und dienen als hervorragende Stolperfalle.
2014 gibt es erste Versprechen
Richtig in Fahrt kommt Fischer allerdings, als sie auf einige seltsame, verrostete Gitterkästen blickt, in die Natursteine gefüllt wurden. „Das sollen Bänke sein“, wettert sie. Zum Verweilen würden die gewiss nicht einladen, und wie überhaupt könne man direkt am Meer Materialien verwenden, die bei Feuchtigkeit sofort rosten? Und Fischer hat recht, diese Konstruktionen sollten wohl eigentlich mit Holz verkleidet sein. So hatte es jedenfalls die frühere Bürgermeisterin von Benalmádena, Paloma García Gálvez, 2014 bei einem Besuch des Paseo Torrequebrada versprochen. Auch anwesend bei diesem Pressetermin war der Präsident der Provinzverwaltung, Elías Bendodo. Die beiden PP-Politiker hatten in die Kamera gestrahlt und eine Investition der Provinzverwaltung von 500.000 Euro angekündigt. Damit sollte der Küstenwanderweg von Torrequebrada bis Fuengirola in ein Aushängeschild der „Senda Litoral“verwandelt werden. Doch leider wurden die Arbeiten nicht innerhalb der vereinbarten Frist beendet, woraufhin der Stadt die Gelder der Provinzverwaltung verlorengingen. 2015 verlor García Gálvez dann auch die Kommunalwahlen, womit die Verantwortung für das Projekt auf das linke Bündnis rund um den Sozialisten Victor Navas überging.
An einem Strang ziehen
Dieser wiederum kündigte im April 2017 die Wiederaufnahme der Arbeiten an und informierte, man werde sich bei der Provinzverwaltung erneut für eine Finanzierung des Projekts einsetzen. Bis dahin werde die Stadt die Kosten tragen müssen. Das Ende vom Lied: Am Paseo Torrequebrada geht es genauso wenig voran wie vor vier Jahren. Ein perfektes Beispiel dafür, wie sich Institutionen gegenseitig behindern, wenn dort rivalisierende Parteien am Ruder sitzen. Man schaue nach Estepona, dort weihen Bürgermeister José Maria García Urbano (PP) und sein Parteikollege, Provinzchef Elías Bendodo, alle naselang neue, Teilstücke des Küstenwanderwegs „Senda Litoral“ein. Fazit: Läuft doch, wenn man die gleiche politische Gesinnung hat. Besonders kurz vor den Wahlen.