Hommage an die Opfer
Málaga gedenkt der im Bürgerkrieg und den ersten Jahren der Diktatur erschossenen Franco-Gegner
Málaga – nic. Hunderte von Menschen haben am Samstag an einer Gedenkveranstaltung für die Opfer des Spanischen Bürgerkriegs (1936-39) und der FrancoDiktatur auf dem Friedhof San Rafael in Málaga teilgenommen. Vor der am 11. Januar 2014 eingeweihten Pyramide, in der die Urnen von 2.880 Personen bestattet und außen die Namen von 4.411 Menschen eingraviert sind, die zwischen Februar 1937 und dem Beginn der fünfziger Jahre von den Exekutionskommandos Francos erschossen und auf dem großen Friedhof im Westen von Málaga in Massengräbern verscharrt worden waren, wurden Kränze niedergelegt und in Reden der historischen Ereignisse gedacht.
„Opfer auf beiden Seiten“
Anders als in den meisten anderen Städten bei Gedenkveranstaltungen für die Opfer auf republikanischer Seite war auch die konservative Volkspartei PP mit Bürgermeister Francisco de la Torre und weiteren Stadträten vertreten. „Es gab Opfer auf beiden Seiten. Deshalb sollten sich die Schmerzen der einen mit den Schmerzen der anderen vereinigen und zur Eintracht führen“, erklärte De la Torre bei seiner Ansprache und verwies zum wiederholten Mal darauf, dass es für ihn eine Genugtuung bedeute, dass die auf dem Friedhof in Massengräbern vergrabenen Anhänger der Republik Jahre später doch noch eine würdige Bestattung bekommen haben.
Auf dem Friedhof San Rafael im Westen von Málaga gab es die größte Ansammlung an Massengräbern aus dem Bürgerkrieg und den ersten Jahren der Franco-Diktatur. Zwischen 2006 und 2012 hatte ein Archäologenteam auf Initiative der Vereinigung Asociación para la Recuperación de la Memoria Histórica insgesamt neun Massengräber auf dem 1987 stillgelegten Friedhof freigelegt und die Knochenreste mit Hilfe von DNAAnalysen einander zugeordnet. Die Kosten von 480.000 Euro wurden von der Regierung und der Stadt Málaga gemeinsam getragen.