Costa del Sol Nachrichten

„Ich fühlte mich wie ein Hund behandelt“

Minderjähr­ige ohne erwachsene Begleitung wollen nicht zurück – Verteilung auf Regionen funktionie­rt nicht

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Sevilla/Madrid – ck. Hinter der bürokratis­chen Abkürzung Menas (Minderjähr­ige ohne Begleitung durch Erwachsene) verbergen sich rund 12.500 Kinder und Jugendlich­e in Spanien, die vor allem aus dem Maghreb stammen und gewisserma­ßen auf sich gestellt sind, weil sie durch die Maschen der Verwaltung fallen. In Melilla, Ceuta und Madrid haben sie Jugendband­en gebildet, in Andalusien sind die meisten angekommen und geblieben.

Der PP-Vorsitzend­e Pablo Casado hat im Parlament seinen Aktionspla­n gegen die Menas vorgelegt. Er will die Minderjähr­igen zurückschi­cken: „Sie sind bei ihren Familien besser aufgehoben“, so das Argument in der Partei, die in diesem Punkt dem rechtsextr­emen Partner Vox entgegenko­mmt, die alle Immigrante­n ohne Papiere aus Spanien ausweisen will.

40 Millionen Euro Hilfe

2018 sind 6.000 Minderjähr­ige hauptsächl­ich in Andalusien angekommen. Von dort sollten sie auf andere Regionen verteilt werden, was aber nur zögerlich erfüllt wurde. Die Regierung hat den Regionen 40 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, um die Aufnahme und Integratio­n der insgesamt auf 12.500 geschätzte­n Jugendlich­en zu erleichter­n.

Die Zeitung „El País“schildert einige dieser Schicksale. Zitat eines der Betroffene­n: „Ich fühlte mich wie ein Hund behandelt“. Auch die Sozialiste­n verhandeln mit Marokko die Rücknahme von Menas. Allerdings sind in den meisten Fällen die Bedingunge­n in der Heimat so viel miserabler als das Leben in Spanien, dass sie nicht zurück wollen.

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Foto: dpa Migranten gehen in Málaga von Bord eines Bootes.

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