Kampf um Feuchtgebiet: Laguna de la Janda soll wiederbelebt werden
Demonstranten fordern Restaurierung der seit Jahrzehnten ausgetrockneten Laguna de la Janda
Cádiz – jan. In Andalusien existieren 221 als Feuchtgebiete anerkannte Zonen, die zusammen eine rund 140.000 Hektar große Fläche auf sich vereinen. Von ihrem Fortbestand hängt das Überleben von mehr als der Hälfte der Spezies ab, die in der Region als bedroht gelten. Vor allem seltenen Pflanzenarten und wirbellosen Tieren dienen die Feuchtgebiete als Refugium.
Der Zustand vieler dieser Naturschutzgebiete ist indes kritisch. Einige von ihnen werden allein schon durch die Folgen des Klimawandels bedroht, in anderen Fällen würden Bürgermeister und Stadtplaner sie am liebsten trocken legen, um neues Bauland zu gewinnen. So wie einst die Laguna de la Janda in der Provinz Cádiz sterben musste, weil sie der wirtschaftliche Interessen verfolgenden Politik ein Dorn im Auge war.
Die in der Gemeinde Tarifa gelegene Lagune, die unter anderem vom Fluss Barbate gespeist wurde, war ernst die größte des Landes und eine der bedeutendsten europaweit, diente sie doch zahlreichen Arten von Zugvögeln als Rastplatz. Unter der Franco-Diktatur aber wurde Mitte des vergangenen Jahrhunderts im Umfeld der Lagune ein Staudamm angelegt und das Flusswasser kanalisiert, während das trockengelegte Land in La Janda zur landwirtschaftlichen Bearbeitung in die Hände von Großgrundbesitzern gegeben wurde.
Starke, anhaltende Niederschläge in den 1980er und 1990er Jahren setzten das Gebiet indes wieder unter Wasser und demonstrierten auf diese Weise, dass der Verlust der Lagune keinesfalls irreversibel ist. Mehrere Umweltschutzvereinigungen wie Agaden, Ecologistas en Acción, Fundación Savia, Greenpeace oder SEO/Birdlife fordern daher auch, die Laguna de la Janda in ihren ursprünglichen Zustand zurückzuversetzen.
Für den 2. Februar, den internationalen Tag der Feuchtgebiete, hatten die genannten Organisation zu einem Protestmarsch vor Ort aufgerufen. An dem Demonstrationszug, der sich an zwei verschiedenen Punkten in Bewegung setzte, um unterwegs schließlich zusammenzukommen, nahmen mehrere hundert Personen teil.
Öffentlicher Grundbesitz
Lagune wurde während der Franco-Diktatur trockengelegt
Den Beteiligten wurde auf der Kundgebung erklärt, dass die Laguna de la Janda von den Großgrundbesitzern zum Teil widerrechtlich besetzt gehalten werde, da gerichtlich verbürgt sei, dass eine über 9.000 Hektar große Fläche des Feuchtgebietes öffentliches Eigentum sei. Die staatlichen Instanzen würden indes keine Bereitschaft zeigen, um ihren Besitzanspruch geltend zu machen.