Überleben mit 24 Euro Kindergeld im Monat
700.000 Kinder in Spanien leben in Armut – Noch viel mehr drohen in die Armut abzurutschen
Madrid – ck. Die EU hat Spanien im vergangenen Jahr darauf hingewiesen, dass die Kinderarmut nicht genügend bekämpft wird. Das Nationale Statistikinstitut INE hat für 2017 festgestellt, dass 28,3 Prozent der Minderjährigen von Armut bedroht seien. Nur in Rumänien und Bulgarien ist dieser Prozentsatz höher.
Der von der Regierung Pedro Sánchez gegründete Posten des Beauftragten für den Kampf gegen Kinderarmut hat eine Statistik erarbeitet, nach der Spanien hinter mehreren Ländern des Ostblocks auf dem sechstletzten Platz rangiert. Ein Vergleich beim Kindergeld zeigt: In Deutschland erhalten alle Eltern für ein Kind 194 Euro Kindergeld im Monat, in Spanien nur arme Familien 24,25 Euro.
Das bedeutet 2.328 Euro im Jahr gegenüber 291 Euro. Davon abgesehen gibt es in beiden Ländern weitere Hilfen und Unterstützungen, je nach Zahl der Erziehenden, Zahl der Kinder, Behinderungen und Bruttoverdienste. Um sie zu beantragen, müssen die Familien davon wissen und in der Lage sein, die bürokratischen Hürden zu meistern, wie die Wirtschaftsprofessorin Olga Cantó in der Zeitung „El País“erläutert.
Der Haushaltsentwurf des Regierungschefs sieht 266 Millionen Euro mehr Unterstützung vor. Käme dieser Haushalt durch, soll das Kindergeld auf 341 Euro pro Jahr erhöht werden.
Investitionen für die Zukunft
Für 1,2 Millionen Minderjährige wurden im vergangenen Jahr diese Leistung gezahlt. 700.000 von ihnen sind nicht nur von Armut bedroht, sondern leben bereits in Armut, was Folgen für ihre Schulbildung, Arbeitsuche und Gesundheit hat, so Cantó. „Investitionen heute retten die Zukunft.“