Vom Vorboten bis zum feurigen Abschluss
Der Karneval wird in Spanien mit dem „Jueves Lardero“eingeläutet und mit dem „Entierro de la Sardina“beendet
Almería – jan. Mit den Karnevalsfeiern hat der „Jueves Lardero“, der vom Datum – dem Donnerstag vor Rosenmontag – mit der deutschen Altweiberfastnacht zusammenfällt, nicht wirklich viel zu tun. Und doch gibt dieser Brauch, der quer durch das Land in vielen, vorwiegend ländlichen Gemeinden gepflegt wird, quasi den Startschuss für die närrischen Tage.
Lardero leitet sich vom lateinischen lardarius ab, das mit fettig übersetzt werden kann. Dies lässt bereits erahnen, was das allen gemeinsame Herzstück der ansonsten von Ort zu Ort variierenden Tradition ist, nämlich ein rustikales Essen. Der üppige Schmaus, der wohl helfen soll die bevorstehende Fastenzeit besser zu überstehen, wird gemeinhin im Rahmen eines Ausflugs der Dorfgemeinschaft in die Natur eingenommen.
Fisch oder Fleisch?
Sprichwörtlich zu Grabe getragen wird der Karneval mit dem „Entierro de la Sardina“(Beerdigung der Sardine). Dies ist ein alles andere als ernst gemeinter Trauerumzug, bei dem eine riesige Sardine aus Pappe in Begleitung kirchlicher Würdenträger und klagender Witwen zu ihrer Beisetzung getragen wird, um am Ende meist verbrannt zu werden.
Ursprünglich wurde Fleisch bestattet, das die Sünden und Ausschweifungen der Karnevalszeit symbolisieren sollte. Aus dem „Cerdina“(Schweinefleisch), das man einst zu Grabe trug, wurde vermutlich durch ein Missverständnis irgendwann die „Sardina“. Beerdigt wird diese indes nicht immer vor Aschermittwoch, denn der Karneval dauert in Spanien vielerorts bis in die Zeit der österlichen Buße hinein an.