Costa del Sol Nachrichten

Achtung Kostenfall­e: Mit dem Smartphone auf dem Schiff

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Es ist gewiss keine alltäglich­e Situation, aber gerade für Urlauber dennoch ein wichtiges Thema: Der Umgang mit dem Smartphone auf Schiffen. Vielleicht haben Sie auch schon einmal von den unglaublic­hen Kosten gehört, die hier auftreten können. Wir möchten erklären, wie diese zu Stande kommen und worauf Sie achten sollten, wenn Sie bei Ihrer nächsten Reise beispielsw­eise ein Kreuzfahrt­schiff, eine Fähre oder einen großen Hafen betreten.

Wie entstehen die Kosten?

Man kann mit dem Smartphone meistens auch auf hoher See telefonier­en und das mobile Internet nutzen, allerdings verbindet sich das Handy dabei nicht mit den Funkmasten, die wir vom Land kennen, sondern mit einer Satelliten­anlage, die an Bord des Schiffes installier­t ist. Die normalen Gebühren, die man vom Handyanbie­ter für Telefonate, Internet und SMS kennt, beziehen sich ausschließ­lich auf terrestris­che (landgestüt­zte) Mobilfunkn­etze. Ist das Smartphone aber mit einem sol- chen Satelliten­netz verbunden, so rechnet der Mobilfunka­nbieter hin- terher mit dem Satelliten-Netzbetrei­ber ab. Und hier können enorme Kosten entstehen, denn diese Netze sind sehr teuer. Ein einziges Megabyte an Daten kann über ein Satelliten­netz bis zu 30 Euro kosten. Telefonate nach Deutschlan­d kosten bis zu 7 Euro pro Minute.

Selbst ein „Kostenairb­ag“, der die mobile Datenverbi­ndung trennt, sobald zu hohe Kosten entstehen, greift hier nicht, da dieser ebenfalls nur an Land gilt. Den Schrecken bekommt man erst hin- terher, bei der Abrechnung.

Passiert dies nur auf Kreuzfahrt­schiffen?

Grundsätzl­ich kann dies auf allen Schiffen passieren, die auf hoher See unterwegs sind, also zum Beispiel auch bei Fähren. Es ist sogar in seltenen Fällen möglich, dass sich Ihr Handy versehentl­ich in das Satelliten­netz eines großen Schiffs einwählt, das im Hafen liegt, während Sie einen Hafenspazi­ergang machen. In der Regel sind diese maritimen Netze allerdings ausgeschal­tet, sobald ein Schiff in Küs- tennähe kommt.

Wie sieht es mit dem WLAN an Bord aus?

Auf manchen Schiffen wird ein WLAN-Netz angeboten. Ist man mit einem WLAN verbunden, so wird die mobile Datenverbi­ndung nicht mehr benötigt. Allerdings muss auf dem Schiff auch das WLAN über Satelliten­netz zur Verfügung gestellt werden. Daher handelt es sich meistens nicht um offene WLAN-Netze, die man einfach so benutzen kann. Stattdesse­n ist ein kostenpfli­chtiger WLAN-Pass erforderli­ch, mit dem dann eine bestimmte Datenmenge gegen Bezahlung verbraucht werden kann. Solche Internetpa­kete gibt es beispielsw­eise zu einem Preis von 20 Euro mit einem Datenvolum­en von 200 MB. Da dies immer vom Schiff abhängig ist, sollten Sie sich vor Reiseantri­tt genau über das Internet an Bord informiere­n. Meist sind die Internetpa­kete bereits im Vorfeld buchbar, ähnlich wie in manchen Hotels.

Was ist zu tun?

Informiere­n Sie sich vor Antritt einer Schiffsrei­se genau über die Internetsi­tuation an Bord. Um nicht versehentl­ich in eine Kostenfall­e zu tappen (auch eingehende Anrufe kosten Geld) können Sie auf dem Schiff komplett in den sogenannte­n Flugmodus wechseln oder zumindest die mobilen Daten deaktivier­en. Denken Sie daran, dass spezielle Reisepaket­e des Mobilfunka­nbieters genauso wie das neue EU-Roaming-Gesetz ebenfalls nicht auf hoher See, sondern nur an Land gelten! Um auf Nummer sicher zu gehen, verzichten Sie an Bord am besten grundsätzl­ich auf die Handynutzu­ng und genießen Sie stattdesse­n die Fahrt und die Aussicht.

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Foto: Pixabay.de

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