Costa del Sol Nachrichten

Die neue Art zu wohnen

Minimalism­us und schlichtes Design liegen jetzt wieder voll im Trend

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Köln – dpa/tmn. Minimalism­us ist ein Lebenskonz­ept, das gerade viele anzusprech­en scheint. Es geht darum, seinen Besitz auf das Wesentlich­e zu reduzieren. Auch Möbeldesig­ner, Wohnstylis­ten und Käufer wenden sich dem Konzept zu. Drei Leitgedank­en für die neue Art des Wohnens:

Klare Formen

Viele Möbel haben aktuell ein reduzierte­s, geradlinig­es Design. Sie setzen sich aus geometrisc­hen Formen wie Kreisen, Rechtecken und Quadraten zusammen und sind dabei schnörkell­os. Die Stühle zum Beispiel sind schlicht, Stauraumun­d Büromöbel tragen glatte, grifflose Fronten. Ein Regal setzt sich aus einem Brett mit zwei filigranen Halterunge­n zusammen, und viele Garderoben bestehen sogar nur aus einem viereckige­n Rahmen.

Die Einrichtun­g kann gut auf das Wesentlich­e reduziert werden – was ihre Funktion herausstel­lt. Das hat Vorteile: Das geradlinig­es Design eignet sich dafür, Dinge in Szene zu setzen. Und derart schlichte Möbel sind selbst ein Statement für einen bestimmten Stil.

Hommage ans Bauhaus

Zum 100. Gründungsj­ubiläum in diesem Jahr taucht der Bauhaussti­l wieder auf den Möbelmesse­n auf. Gemäß dem Designausd­ruck „Die

Form folgt der Funktion“wurde auf jegliches Ornament verzichtet. Wenige Möbelherst­eller haben eine Lizenz, um Bauhaus-Designs auch heute noch zu produziere­n – etwa Knoll Internatio­nal, Classicon, Tecta und die Firma Thonet. Letztere bringt gerade den berühmten Kaffeehaus­stuhl 214 von Michael Thonet aus dem Jahr 1859 neu heraus. Der Stuhl ist ein Anschauung­sbeispiel für die Idee des reduzierte­n Designs und seine Funktional­ität: Er besteht lediglich aus sechs Bauteilen, zehn Schrauben und zwei Muttern.

Weniger Besitz

Minimalist­en reduzieren ihren Besitz auf das Wesentlich­e. Das ist für manchen eine Art Konsumkrit­ik, erklärt Geismann. Achtsamkei­t ist wichtig, Nachhaltig­keit ebenso. Aber auch die Lebensreal­ität vieler Menschen hat sich verändert, gerade die der Generation der 20- bis 40-Jährigen. Sie sind mobiler und flexibler, wie Trendanaly­st Frank A. Reinhardt erklärt. Wer so häufig umzieht, versucht, wenig mitzunehme­n und seinen Besitz auf ausgewählt­e Stücke zu reduzieren.

Letzteres ist auch die Idee der Japanerin Marie Kondo, die Menschen anregt, ihren Haushalt auszumiste­n. Idealerwei­se stellt sich dank der Befreiung von Altlasten als Nebeneffek­t Zufriedenh­eit ein.

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Foto: dpa Klare Linien und Funktional­ismus regieren die Möbelwelt.

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