„Die Rente aufs Spiel gesetzt“
Staat zahlt wieder Sozialversicherung für pflegende Familienangehörige
Madrid – ck. Privatpersonen, die ihre Familienangehörigen pflegen, waren bis 2012 sozialversichert. Der Staat übernahm die Quoten. Mit der Wirtschaftskrise hat die Regierung Mariano Rajoy diese Leistung gestrichen. Wer weiterhin in die Sozialversicherung einzahlen wollte, musste das selbst begleichen. Die Zahl der angemeldeten Personen sank von 179.000 auf 25.350 innerhalb eines Monats. Und in den folgenden Jahren der Krise meldeten sich weitere Personen ab.
Die Regierung Sánchez hat mit einem Dekret die Leistung seit 1. Oft pflegen Angehörige die bedürftigen Personen.
April wieder übernommen. In 37 Tagen hat sich die Zahl der Anmeldungen mehr als verdoppelt. Ende März waren 7.304 Personen gemeldet, vergangenen Mittwoch
waren es 16.695, berichtet die Zeitung „El País“. Mit den Beiträgen will die Regierung erreichen, dass pflegende Familienangehörige besser abgesichert sind. Dass ERC nicht im Präsidium vertreten ist, schmerzt die Partei. Für die Wahl von Pedro Sánchez zum Regierungschef ist sie nicht unbedingt nötig, aber zum Durchsetzen sozialer progressistischer Maßnahmen braucht Sánchez die Republikanische Linke sehr wohl. Ob sie politisch mitspielt, wird die Entscheidung am Donnerstag zeigen.
Die Zahl pflegebedürftiger Personen nimmt rasend zu. Die Pflegeversicherung greift bereits in 400.000 Fällen, aber staatliche Einrichtungen kommen der Nachfrage nicht nach. Nicht professionelle Personen, oft Familienangehörige, pflegen zu Hause. „Zu 90 Prozent sind wir Frauen. Wir meldeten uns bei der Seguridad Social ab, weil wir das Geld sparen mussten, und haben langfristig unsere Rente aufs Spiel gesetzt“, erklärt Aurelia Jerez, Präsidentin der Staatlichen Koordinationsstelle von Pflege-Plattformen. Das Dekret der Regierung Sánchez soll diesem Missstand abhelfen.