Weitere Konkurrenten aus dem rechten und linken Lager PP PSOE Izquierda Unida OSP
Bei den Kommunalwahlen vor vier Jahren musste die PP das Zepter an die PSOE abgeben. Seit 2007 war Ángeles Muñoz Bürgermeistern. Danach lenkten die Sozialisten in Koalition mit der Partei Podemos (Costa del Sol Sí Puede), der Vereinigten Linken (IU) und der Partei OSP (Opción Sampedreña) die Geschicke der Stadt. Im August 2017 stellten PP und OSP einen Misstrauensantrag, woraufhin der PSOE-Bürgermeister José Bernal zurücktreten musste. Bei der Parlamentswahl am 28. April ging die PSOE mit 29,74 Prozent der Stimmen als Sieger hervor. Ciudadanos folgte auf Platz zwei mit 19,87 Prozent der Stimmen. Für die PP bedeutete das Ergebnis ein Debakel. Sie verschlug es mit 18,43 Prozent der Stimmen auf den dritten Platz. Für die Konservativen ist das Ergebnis das schlechteste seit 2004. In Marbella treten bei den Wahlen auch die Parteien Vox, Podemos, Partido del Sur, Unión de Ciudadanos Independientes und die Wählergemeinschaft Impulsa Ciudad an. Angesichts dieser Parteienvielfalt sind Koalitionen wahrscheinlich. Mit der Fertigstellung des Boulevards in
San Pedro Alcántara und der Sanierung der ehemaligen Zuckerraffinerie
Trapiche de Guadaiza hat Ángeles Muñoz zwei wichtige Projekte realisiert, die sie zu ihren Errungenschaften zählt. Während ihrer Amtszeit ist es ihr auch gelungen, 15 Millionen Euro wieder der Stadtkasse zuzuführen, die aus den Prozessen der Korruptionsfälle im Zusammenhang mit dem Fall Malaya eingenommen werden konnten. Doch nicht alles lief rund für die Ärztin, die 2017 erneut das Zepter im Rathaus übernahm. Die zurückgenommenen Pläne und das Hickhack um die Erweiterung des Bajadilla-Hafens sowie die Diskussion um die Grenze zwischen Marbella und Benahavís haben ihr zugesetzt. Die Bürgermeisterin befürchtet, dass eine schwache Wahlbeteiligung ihrer Partei schaden könnte. Zum dritten Mal will José Bernal, der vor seiner Politikerlaufbahn Lehrer für Geschichte und Geografie war, Stadtoberhaupt von Marbella werden. Von 2015 bis 2017 hatte er diesen Posten inne. Als Oppositionsführer hatte er nicht immer einen leichten Stand. Seine Kontrahentin Ángeles Muñoz kritisiert, dass er als Bürgermeister die Stadt habe verwahrlosen und Misswirtschaft getrieben habe. Beim Auftakt der Wahlkampagne in Marbellas Stadtteil Santa Marta zeigte er sich zuversichtlich, dass die PSOE die Wahlen gewinnt. Er sagte, dass PP und OSP in Santa Marta ein Bauprojekt gestoppt hätten. Deshalb startete er seine Kampagne dort. Er äußerte sich nicht zu möglichen Koalitionen, obwohl es bei neun Parteien und einer Wählergemeinschaft, die sich in Marbella zur Wahl stellen, wahrscheinlich ist, dass es zu einem Pakt kommen wird. Miguel Díaz war von 2011 bis 2015 Stadtrat und Abgeordneter im Provinzparlament. Seit 2013 ist er Koordinator der IU. Beim Start der Kampagne, bei der er Videos projizieren ließ, sagte er, dass die Vereinigte Linke eine tragende Rolle bei den Veränderungen der Stadt spiele. Als Verteidiger der Interessen von Marbellas Stadtteil San Pedro Alcántara sieht sich die Opcíon Sampedreña um Rafael Piña, die derzeit mit zwei Stadträten im Gemeinderat vertreten ist. Piña setzt sich dafür ein, dass das Stadtteilrathaus in San Pedro mehr Kompetenzen erhält.