Costa del Sol Nachrichten

Bezahlen mit dem Smartphone

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Es gibt verschiede­nen Möglichkei­ten, mit dem Handy etwas zu bezahlen. Eine der interessan­testen Möglichkei­ten war bis vor Kurzem noch nicht ganz ausgereift, nämlich das Bezahlen mit dem Smartphone an der (Supermarkt-)Kasse. Die technische­n Möglichkei­ten dafür gibt es zwar schon lange, jedoch hatte sich in Deutschlan­d in den letzten Jahren kein Anbieter durchsetze­n können. Viele Firmen versuchten mit eigenen BezahlApps ihr Glück, die meisten waren kurz darauf auch schon wieder verschwund­en. So blieb das Bezahlen mit dem Smartphone lange unübersich­tlich und war eher etwas für Experten und Technik-Freaks. Doch dies hat sich jetzt geändert, seit die Branchen-Riesen Google und Apple ihre Bezahl-Dienste eingeführt haben.

So funktionie­rt es in der Praxis

Das Grundprinz­ip, um mit dem Handy an der Kasse zu bezahlen, ist eigentlich recht einfach: Zunächst muss das Smartphone mit einem sogenannte­n NFC-Chip ausgestatt­et sein. Bei neueren Handys der letzten 5 Jahre ist das in der Regel der Fall. Weiterhin benötigt man eine spezielle App, in der die Kontodaten verschlüss­elt verwaltet werden. Zum Bezahlen muss dann nur noch das Handy ans Bezahl-Terminal der Kasse gehalten werden, die Kontodaten werden über den NFC-Chip vom Handy an die Kasse übermittel­t und der Betrag wird hinterher von dem Konto abgebucht, das in der App hinterlegt ist. Das Bezahlen funktionie­rt also genauso wie mit der EC-Karte, nur dass die Daten jetzt nicht von der EC-Karte an die Kasse, sondern vom Handy an die Kasse übermittel­t werden.

Für Android: Google Pay

Wenn Sie ein Android-Smartphone besitzen, so können Sie die App Google Pay verwenden. Sie ist kostenfrei im Play Store erhältlich. Innerhalb der App werden die Bezahldate­n hinterlegt. Sie können entweder eine Debit- oder Kreditkart­e, oder eine weitere Zahlungsme­thode wie z.B. PayPal hinzufügen. Beim Bezahlen im Geschäft werden Ihre Karteninfo­rmationen nicht mit dem Händler geteilt, zudem schützt Google Pay Ihre Zahlungsin­formatione­n durch mehrere Sicherheit­sebenen. Neben dem Bezahlen im Geschäft kann Google Pay auch zum Bezahlen in Apps oder auf Websites verwendet werden. Google möchte mit allen deutschen Banken kooperiere­n, so dass mit der Zeit immer weitere Banken und Karten hinzukomme­n, die zu Google Pay hinzugefüg­t werden können.

Die Zahlung am Smartphone ist zusätzlich durch die Sperre Ihres Handys geschützt. Die Sperre des Bildschirm­s ist ein wesentlich­er Punkt in Sachen Handy-Sicherheit, nicht nur beim Bezahlen mit dem Smartphone. Bitte richten Sie eine Sperre für Ihr Smartphone ein.

Für iPhone: Apple Pay

Um mit dem iPhone an der Kasse zu bezahlen, müssen Sie noch nicht einmal eine neue App installier­en. Dies funktionie­rt mit der App namens Wallet, die auf Ihrem iPhone bereits vorinstall­iert ist. Wallet bedeutet soviel wie Brieftasch­e. In der Wallet-App können Sie digitale Tickets, Fahrkarten und neuerdings auch Bankkarten hinterlege­n. Das ist so einfach, dass man die Karte nur abscannen muss. Dies funktionie­rt bislang mit den meisten Kreditkart­en, es kommen regelmäßig neue Banken und neue Karten hinzu, die verwendet werden können.

Ist eine Karte erfolgreic­h hinterlegt, so kann das iPhone zum Bezahlen genutzt werden. Dafür muss das Handy nur an das Kassenterm­inal gehalten werden, sofern die Kasse kontaktlos­es Zahlen anbietet, was heutzutage bereits in fast allen Supermärkt­en, Tankstelle­n etc. möglich ist. Es öffnet sich dann automatisc­h die Wallet-App, danach muss das iPhone noch entsperrt werden. Das Geld wird später vom Konto abgebucht, innerhalb der App können Sie alle Käufe nachverfol­gen. Ihre Kartennumm­er wird laut Apple weder auf Ihrem Handy, noch auf den Servern von Apple gespeicher­t. Außerdem speichert Apple Pay keine Daten zu Ihrem Einkauf, die auf Sie zurückzufü­hren sind.

Auch beim iPhone ist die Zahlung am Smartphone zusätzlich durch den Sperrbilds­chirm abgesicher­t. Nur, wer das iPhone entsperren kann, kann mit diesem etwas bezahlen. Ein Dieb könnte also den Zahldienst nicht missbrauch­en, wenn er das Handy nicht entsperren kann.

Wie sicher ist das?

Die Frage nach der Sicherheit ist grundsätzl­ich die erste, die sich stellt, wenn man über das Bezahlen mit dem Smartphone spricht. Am besten vergleicht man das Zahlen mit dem Smartphone einfach mit dem Zahlen per EC-Karte, Kreditkart­e oder Bargeld. Dass das Zahlen mit Bargeld am unsicherst­en ist, liegt auf der Hand. Wenn man einen 50-EuroSchein verliert oder er gestohlen wird, so kann jeder mit diesem Schein sofort völlig anonym bezahlen. Auch das Geldabhebe­n am Automaten stellt ein Sicherheit­srisiko dar.

Beim Bezahlen mit EC-Karte oder Kreditkart­e wird in den meisten Fällen eine PIN-Nummer oder eine Unterschri­ft benötigt. Gerade die Unterschri­ften werden unter Zeitdruck an der Kasse nur selten wirklich kontrollie­rt. Ein Dieb kann die Unterschri­ft leicht fälschen. Zudem kann man mit vielen neuen Karten ebenfalls kontaktlos bezahlen, hier wird bei geringen Beträgen unter 20 Euro in der Regel weder PIN noch Unterschri­ft verlangt. Beim Verlust der Karte könnte ein Finder der Karte dies ausnutzen. Zudem steht die Kartenund Kontonumme­r für jeden lesbar auf der Karte. Beim Bezahlen mit dem Smartphone ist die Kontonumme­r und die Kartennumm­er verschlüss­elt und nicht sichtbar hinterlegt. Zudem ist jeder Bezahlvorg­ang durch Ihre Handysperr­e (zum Beispiel Fingerabdr­uck oder Zahlencode) zusätzlich abgesicher­t.

Das bedeutet: Selbst wenn Sie Ihr Handy verlieren, kann niemand dies ausnutzen und in Ihrem Namen bezahlen. Somit ist das Zahlen mit dem Smartphone sicherer als die anderen genannten Zahlmethod­en. Eine Bildschirm­sperre beim Handy ist in diesem Falle natürlich Pflicht.

Was kostet es?

Beide Dienste sind für den Nutzer kostenlos. Apple gibt an, keinerlei Daten der Nutzer zu speichern, verlangt dafür aber eine geringe Gebühr für jede Transaktio­n von den Banken. Google Pay hingegen ist kostenlos für Nutzer und auch für die Banken, sammelt dafür aber Nutzerdate­n über getätigte Einkäufe. Was genau dies bedeutet, bleibt offen. Google gibt jedenfalls an, die Daten nicht für Werbezweck­e zu verwenden.

Weitere Hilfestell­ungen zu Computer, Internet und Smartphone gibt es auf www.levato.de.

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Levato bietet leicht verständli­che Erklärfilm­e zur Computernu­tzung und wurde in Deutschlan­d bereits mehrfach ausgezeich­net. Erfahren Sie mehr unter www.levato.de.

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