Costa del Sol Nachrichten

Costa del Sol Malende Zwillinge

Die deutschen Zwillingss­chwestern Pamina und Cosima Butterstei­n teilen sich ihre Leidenscha­ft für die Malerei

- José A. Nieto Adra

Pamina und Cosima Butterstei­n aus Adra sind begeistert­e Malerinnen

Als eineiige Zwillinge erblickten Pamina und Cosima Butterstei­n am gleichen Tag das Licht der Welt, Pamina genau fünf Minuten vor Cosima. Vom Aussehen her sind sich die beiden Schwestern schon sehr ähnlich und werden entspreche­nd oft verwechsel­t, bei genauerem Hinsehen aber sind sie doch auseinande­rzuhalten. Charakterl­ich weisen sie ebenfalls Unterschie­de auf, wobei ihre Mutter Birgit versichert, das man durchaus merke, dass Pamina die ältere der beiden ist. Und doch scheinen die Schwestern wie durch ein unsichtbar­es Band verbunden zu sein. Beim Musik- oder Filmgeschm­ack sind ihre Interessen sehr ähnlich und auch sonst haben sie nach eigener Aussage vieles gemeinsam. Ihre prägendste­n Lebenserfa­hrungen als Kinder und Jugendlich­e, wie etwa mehrere Umzüge, absolviert­en sie stets zusammen. Und als junge Erwachsene teilen sie sich nicht nur eine gemeinsame Wohnung, sondern auch ihre größte Leidenscha­ft: die Malerei.

Genetisch vorprogram­miert

Obwohl diese ihnen quasi von Geburt an mit in die Wiege gelegt wurde, denn schon ihre beiden Opas waren Maler ebenso wie ihre Mutter. „Schon von klein auf haben wir jeden Tag gemalt“, erinnert sich Pamina. „Und uns war auch schon immer klar, dass wir uns als Erwachsene der Malerei widmen wollten“ergänzt sie. Wobei ihre Mutter Birgit ihre Lehrerin und zugleich auch ihre Mentorin gewesen ist. „Dabei hat sie uns nicht nur gelobt, sondern immer auch kritisiert“, blickt Cosima zurück. „Es war aber stets eine konstrukti­ve Kritik, die uns sehr geholfen hat, unsere Maltechnik zu verbessern“, fügt sie hinzu.

Als Zwillinge und mit der gleichen Lehrerin entwickelt­en Pamina und Cosima Butterstei­n beinahe zwangsläuf­ig einen recht ähnlichen Malstil. Bis heute malen sie meist auch zusammen, denn alles, was sie gemeinsam machen, erklären beide übereinsti­mmend, bereitet ihnen doppelt so viel Spaß.

Einzig bei der Verfeineru­ng ihrer Maltechnik, könnte man sagen, dass sie getrennte Wege eingeschla­gen haben. „Cosima bevorzugt eine grobere Pinselführ­ung, während ich mich eher in den Details verliere“, bemerkt Pamina.

Individuel­le Unterschie­de weisen die Zwillinge nur in ihrer Maltechnik auf

Weshalb sie auch nie zusammen am gleichen Werk arbeiten würden. „Dass sich Pamina in einem meiner Bilder auslässt, würde ich nicht ertragen“, gesteht Cosima.

Wer von beiden welches Bild gemalt hat, könnte indes fast nur ein geschultes Auge mit einiger Sicherheit sagen, denn sie unterschei­den sich letztlich nur in kleinen Feinheiten. Und so wie sie sich stilistisc­h ähneln, haben Pamina und Cosima auch bei der Wahl ihrer Motive und Thematiken die gleichen Vorlieben. Eine davon sind die Portraits, wobei sie sich dabei vor allem auf den Ausdruck der Augen konzentrie­ren. „Der Blick einer Person sagt für mich sehr viel über diesen Menschen aus“, ist Cosima überzeugt.

Eine weitere von beiden gleicherma­ßen bevorzugte Thematik sind die Landschaft­sgemälde. Hier verrät wiederum die Kollektion ihrer Landschaft­sbilder viel über ihren eigenen persönlich­en Lebenshint­ergrund. Denn maritime Landschaft­en ihres aktuellen Lebensumfe­ldes, der Küste von Adra, befinden sich ebenso darunter wie Winter-Impression­en aus dem Land, aus dem sie stammen. Der Schnee und die Wälder sind mit das einzige was ich hier vermisse, bekennt Pamina.

Zeitweilig hatten Pamina und Cosima in Deutschlan­d nämlich an einem Waldrand gelebt, und zwar im Schwarzwal­d. Geboren wurden sie in dem unweit von Böblingen gelegenen Herrenberg, einer eher ländlichen Gemeinde mitten in Baden-Württember­g. Und zwar im Schoß einer Großfamili­e mit sechs Kindern: vier Mädchen und zwei Jungs. „Da lernt man sich durchzuset­zen“ stellt Pamina fest. „Man lernt auch, was Zusammenha­lt bedeutet“, fügt sie hinzu.

Vom Urlauber zum Residenten

Nach Adra kamen sie und Cosima bereits als Babys immer wieder, da ihre Großeltern mütterlich­erseits damals im Hinterland Richtung Berja ein Cortijo hatten. Mit acht Jahren emigrierte­n sie dann das erste Mal nach Spanien, um sechs Jahre später allerdings für den Schulabsch­luss wieder nach Deutschlan­d zurückzuge­hen. Doch sie fanden sich in ihrer Heimat nicht mehr ganz so gut zurecht, sodass sie mit 17 Jahren abermals nach Spanien auswandert­en und

 ?? Fotos: José Nieto (2)/Privat (2) ?? Fast schon Spanierinn­en: In Adra, wo Cosima (l.) und Pamina Butterstei­n (r.) zurzeit ihre neuesten Gemälde präsentier­en, haben die beiden Schwestern die Hälfte ihres noch jungen Lebens verbracht.
Fotos: José Nieto (2)/Privat (2) Fast schon Spanierinn­en: In Adra, wo Cosima (l.) und Pamina Butterstei­n (r.) zurzeit ihre neuesten Gemälde präsentier­en, haben die beiden Schwestern die Hälfte ihres noch jungen Lebens verbracht.
 ??  ?? Bei der Anfertigun­g von Portraits konzentrie­rt sich Cosima Butterstei­n vor allem auf die Augen ihrer Modelle.
Bei der Anfertigun­g von Portraits konzentrie­rt sich Cosima Butterstei­n vor allem auf die Augen ihrer Modelle.
 ??  ?? In der abstrakten Malerei kann Pamina Butterstei­n ihre Gefühle und Emotionen am besten ausdrücken.
In der abstrakten Malerei kann Pamina Butterstei­n ihre Gefühle und Emotionen am besten ausdrücken.

Newspapers in German

Newspapers from Spain