Flauschige Küken
Hoch oben auf einem Bergplateau über Benalmádena befindet sich die Stiftung Valle de los Águilas
In der Falknerei Valle de los Águilas hoch über Benalmádena gibt es Nachwuchs
Benalmádena – ws. ET ist nichts gegen diese halbnackten, rosafarbenen, gerade ein paar Tage alten Greifvogelküken, deren zerbrechlich wirkender Körper nur an wenigen Stellen von einem leichten weißen Flaum überzogen ist. Diejenigen, die etwas älter sind, wirken dagegen wie reizende Kuscheltiere, die man sich gerne mit nach Hause nehmen möchte.
Eins haben die Winzlinge allerdings gemein: Sie sind hungrig, was sie mit viel Gekreische ihrer Umwelt kundtun. Und da der Nachwuchs aus der Zucht der Stiftung Valle de los Águilas in Benalmádena kommt, müssen Falkner Jan Nikolaus und sein Team als Ersatzeltern herhalten und das Futter in die weit aufgerissenen Rachen der Babys stopfen.
Entzückend flauschig
Lange Zungen schnellen aus dem Schnabel, die Kleinen recken ihre Köpfchen, die auf runzeligen, dünnen Hälsen sitzen, der Nahrung entgegen, die ihnen mit einer Pinzette schnabelgerecht gereicht wird. Ein vier Wochen alter Uhu braucht diese Sonderbehandlung nicht mehr. So entzückend er auch aussieht, eine ganze Ratte verschlingt er im Handumdrehen.
Wenn es Nachwuchs bei der Stiftung Valle de los Águilas gibt, sind die Besuche in der Falknerei hoch oben über Benalmádena besonders attraktiv. Auf diesem Plateau, das dem Himmel so nah ist, und von dem aus sich ein atemberaubender Blick auf die raue Berglandschaft, die weite Küste, das blaue Meer und den Horizont eröffnet, taucht der Besucher ein in die faszinierende Welt der Adler, Geier, Falken, Uhus, Eulen, Milane oder anderer Greifvögel.
Bei den interaktiven FlugShows, die Jan Nikolaus und Team den Besuchern präsentieren, sind die Menschen den abgerichteten Wildtieren hautnah: Sie können die Greifvögel dabei beobachten, wie sie ihre gigantischen Schwingen ausbreiten, elegant in die Höhe steigen und von der Thermik getragen wie schwerelos durch die Lüfte schweben. Selbst Berührungen sind erlaubt.
Natur- und Umweltkunde
Jan Nikolaus führt die Falknerei im Sinne seines Vaters Jürgen weiter, der bereits in Rente ist und seinem Sohn alles beigebracht hat, was ein Greifvogelexperte wissen muss. Nikolaus will den Menschen diese stolzen Tiere näherbringen, aber gleichzeitig auch darüber aufklären, welch wichtige Rolle sie im Ökosystem unserer verbleibenden ursprünglichen Naturlandschaften spielen. Die Zucht ist Bestandteil dieser Aufgabe. Diese soll dazu beitragen, das Überleben einiger Spezies zu sichern, die aufgrund des oft rücksichtslosen zivilisatorischen Einflusses vom Aussterben bedroht sind. Und so sind die Shows, die auf dem schönen Bergplateau organisiert werden, nicht nur einfach eine abwechslungsreiche Urlauberattraktion, sondern kleine Lehreinheiten in Natur- und Umweltkunde.
Im Juni finden die Flugshows um 13 und 17 Uhr statt. Ab Juli um 13 und 20 Uhr, geöffnet ist die Stiftung im Juni von 11 bis 19 Uhr, ab Ju li von 11 bis 24 Uhr.