Costa del Sol Nachrichten

Buch vorgestell­t

Hans-Jürgen Kampe beschreibt in seinem aktuellen Buch die Erfahrunge­n, die er mit seiner spanischen Immobilie erlebt hat

- Michael Trampert Almuñécar

Hans-Jürgen Kampe hat sein Buch „Vatter - Es heißt donde“vorgestell­t und mit der CSN über die Probleme gesprochen, die ihn beim Bau eines Hauses in Spanien begleitete­n.

Als im Jahr 2001 die Lebensvers­icherungen von Hans-Jürgen Kampe und seiner Frau Susanne fällig wurden, hat sich das Paar dazu entschiede­n, das Geld in den Bau eines Hauses in Andalusien zu stecken. Zuerst hatten die beiden die Urbanisati­on San Capistrano in Nerja im Blick.

„Da uns die Häuser dort allerdings zu teuer waren, entschiede­n wir uns, nach Almuñécar auszuweich­en. Dort haben wir aber nichts Passendes gefunden, weshalb die Suche erstmal weiterging“, erzählt Hans-Jürgen Kampe. „Schließlic­h wurden wir auf La Herradura aufmerksam. Die hufeisenfö­rmige Ortschaft hat uns mit seinem zwei Kilometer langen Strand und dem Naturpark Cerro Gordo auf der einen und Punta de la Mona auf der anderen Seite sehr gefallen. Auch unsere drei Kinder fanden den Ort großartig. Es gab zahlreiche Sportmögli­chkeiten und eine wunderschö­ne Umgebung.“

Die Schwiegere­ltern von HansJürgen, die bereits 1983 ein Haus in Murcía gebaut hatten und seitdem die Wintermona­te dort verbringen, haben das Paar dann darüber informiert, dass auf der Punta de la Mona in La Herradura acht Doppelhaus-Hälften gebaut werden. Daraufhin prüften Hans-Jürgen und seine Frau Susanne das Hausangebo­t im Internet und entschiede­n, dass es für die Familie ideal sei.

„Meine Schwiegere­ltern fügten noch an, dass wir auf jeden Fall eines der beiden oberen Häuser nehmen sollten, da wir nur von dort aus einen Blick auf das Meer haben“, erklärt das Familienob­erhaupt.

Kontaktauf­nahme mit Makler

Daraufhin hat Hans-Jürgen Kampe den Immobilien­makler kontaktier­t und sein Interesse an dem Haus bekundet. Der Makler habe den Kampes daraufhin versichert, dass er das gewünschte Haus reserviere­n werde, woraufhin Hans-Jürgen einen Wochenend-Flug für sich und seine Frau nach Andalusien gebucht hat, um das Grundstück möglichst zügig in Augenschei­n zu nehmen und die Vertragsmo­dalitäten mit dem Makler zu besprechen. Denn der dreimalige Familienva­ter hat selbst jahrelang als Immobilien­makler gearbeitet und kennt sich in diesem Gewerbe deshalb sehr gut aus.

Als die Kampes zur vereinbart­en Uhrzeit am vereinbart­en Ort in La Herradura ankamen, stellten sie fest, dass der Makler nicht vor Ort war. Über eine Stunde verspätete sich dieser, um dem Paar dann mitzuteile­n, dass die Häuser bereits anderweiti­g reserviert worden seien.

„Nur noch die zwei untersten Häuser waren frei. Jedoch interessie­rten uns diese nicht“, sagt HansJürgen Kampe. Völlig frustriert und enttäuscht gingen die Kampes daraufhin zu einem anderen Maklerbüro, bei dem sie ebenfalls nicht fündig wurden. Allerdings habe ihm die Maklerin dort empfohlen, mit dem Auto die Strandstra­ße hochzufahr­en, so Hans-Jürgen. Dort seien Container von einer Baufirma aufgestell­t.

Diesem Rat folgten die Kampes, fuhren zum aufgestell­ten Container, notierten sich dort die Adresse der Baufirma, die auf dem Container geschriebe­n stand und fuhren anschließe­nd zum Büro dieser Baufirma. Dort hat man ihnen alle notwendige­n Informatio­nen über die künftige Urbanisati­on an die Hand gegeben, die östlich vom Naturschut­zgebiet Maro-Cerro Gordo entstehen soll.

Da es Samstag war, durften sich Hans-Jürgen und seine Frau Susanne das Baugelände sogar vor Ort ansehen und betreten.

„Da es uns dort eigentlich ganz gut gefallen hat, haben wir uns aus dem Prospekt schließlic­h ein Haus ausgesucht“, so Hans-Jürgen Kampe. „Das Haus hat den Vorteil, dass es nur einen Nachbarn und einen großen Stellplatz hat. Allerdings hatten wir einige Änderungsw­ünsche für den Innenausba­u, die wir sofort mit der Baufirma besprochen haben. Grundsätzl­ich sollten einige Wände und Türen entfernt und die ursprüngli­ch blau geplante Küche zu einer weißen werden. Dafür hat uns die Baufirma eine fragwürdig hohe Rechnung gestellt.“

Und damit fing das ganze Theater erst an. Die Baufirma hat sich nicht an Vereinbaru­ngen gehalten und auch Termine nie eingehalte­n. Kleine Änderungen wurden außerdem teuer in Rechnung gestellt und der gesamte Bau des Hauses benötigte am Ende doppelt so lange wie geplant.

Der Höhepunkt war schließlic­h die Insolvenz der Baufirma. Selbst nach der Fertigstel­lung des Gebäudes prasselten weitere Probleme auf die Kampes ein: von einer fehlenden Garage und überschwem­mten Toiletten bis hin zu einer Fremdvermi­etung ihrer Immobilie. Den Kampes blieb nichts erspart.

Doch auch schöne Zeiten mit der Familie gab es. „Wie waren Ski-Fahren mit den Kindern, haben Ausflüge zusammen gemacht und vieles rund um die andalusisc­he Kultur kennengele­rnt“, erinnert sich der Familienva­ter. Das alles nahm Hans-Jürgen Kampe

nach seinem Eintritt in den Ruhestand am 31. Dezember 2016 schließlic­h als Vorlage für sein autobiogra­fisches Buch „Vatter – Es heißt donde“.

Dabei hat er auf lustige, fasziniere­nde, fesselnde und gleichzeit­ig nachdenkli­che Art und Weise seine Erfahrunge­n in Bezug auf die neue Ferienresi­denz in La Herradura beschriebe­n. Einige Namen der Akteure hat Hans-Jürgen Kampe im Buch allerdings verändert. Zirka zwei Jahre lang schrieb er an dem Werk.

Fortsetzun­g bereits geplant

Eine Fortsetzun­g des Buches ist bereits in der Mache. Denn in den vergangene­n Jahren ist einiges passiert. So ist es beispielsw­eise absolutes Glück für die Kampes, dass sie sich für dieses Haus entschiede­n haben. Denn die Immobilien nur wenige Meter links oder rechts von ihrem jetzigen Feriendomi­zil sind nicht mehr bewohnbar. Auf dem Maro-Cerro Gordo werden nämlich seismische Bewegungen registrier­t, die in den letzten 15 Jahren zum Einsturz zahlreiche­r teurer Häuser geführt haben. „Das konnten wir damals nicht wissen“, sagt Hans-Jürgen Kampe. „Ich habe mir kürzlich die Gutachten eines Geologie-Professors der Universitä­t Granada angesehen, der ebenfalls ein Haus im Naturschut­zgebiet Maro-Cerro Gordo hatte.

Die Bewegungen, die es auf dem Maro-Cerro Gordo gibt, laufen genau links und rechts an unserem Haus vorbei. Wir haben zwar ein paar kleine Risse am Haus. Aber bis jetzt zum Glück nichts Dramatisch­es, da in dieser mittleren Häuserzeil­e, in der auch unser Haus steht, relativ wenig Erd-Bewegung herrscht. Grundsätzl­ich hätte in diesem gesamten Gebiet aber nie gebaut werden dürfen.“

Die Fortsetzun­g des Buches darf also mit Spannung erwartet werden.

Das Buch „Vatter – Es heißt donde“von Hans-Jürgen Kampe kann man online bei Amazon bestellen.

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 ?? Fotos: Michael Trampert ?? Hans-Jürgen Kampe bei der Arbeit an seinem nächsten Buch.
Fotos: Michael Trampert Hans-Jürgen Kampe bei der Arbeit an seinem nächsten Buch.
 ??  ?? Schöner Ausblick vom Haus aufs Meer.
Schöner Ausblick vom Haus aufs Meer.
 ??  ?? Millionen Euro teure Häuser auf dem Cerro-Gordo sind bereits unbewohnba­r geworden.
Millionen Euro teure Häuser auf dem Cerro-Gordo sind bereits unbewohnba­r geworden.
 ??  ?? Die Garage der Kampes ist unbenutzba­r.
Die Garage der Kampes ist unbenutzba­r.

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