Costa del Sol Nachrichten

Ende des Terroriste­n Josu Ternera

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Eine Geschichte wie ein schlechter Roman. 17 Jahre lang war der ehemalige Führer der baskischen Terrororga­nisation ETA, Josu Ternera (Jesus das Kalb), untergetau­cht. Seit sechs Monaten lebte er allein in einer Berghütte in den französisc­hen Alpen – als venezolani­scher Schriftste­ller namens Bruno Martí.

Der 68-Jährige, der José Antonio Urrutikoet­xea Bengoetxea heißt, war ein Schwergewi­cht bei ETA, nachdem er sich 1973 am Tod des Regierungs­präsidente­n Luis Carrero Blanco beteiligt hatte. Viele der blutigsten Attentate geschahen unter seiner Führung. 1989 bis 1996 verbüßte er wegen ETA-Mitgliedsc­haft eine Haftstrafe in Frankreich und konnte in Spanien nicht für dasselbe Delikt verurteilt werden. Andere Straftaten waren verjährt. Ternera wurde zum baskischen Landtagsab­geordneten gewählt. 2002, als der Nationale Gerichtsho­f in Madrid ihn wegen des Attentats auf die Guardia-Civil-Kaserne in Zaragoza 1987 verhören wollte, floh er. Zwölf Menschen waren damals gestorben, darunter sechs Kinder. Bei späteren Friedensve­rmittlunge­n nahm sein Einfluss ab, doch am 3. Mai 2018 las er inkognito das Kommuniqué zur Auflösung von ETA vor. Die spanischen und französisc­hen Sicherheit­skräfte arbeiteten seit Jahren zusammen an der Verhaftung Terneras. In Frankreich muss er eine achtjährig­e Gefängniss­trafe absitzen, dann wird er Spanien überstellt. (ck)

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Foto: dpa Der frühere ETA-Führer Josu Ternera.

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