Absturz der YAK-42 in der Türkei
Am 26. Mai 2003 zerschellte eine Maschine der ukrainischen Fluggesellschaft UM Air in der Nähe der türkischen Stadt Trabzon während des Landeanflugs an einem Berg. An Bord befanden sich 62 spanische Soldaten sowie zwölf ukrainische Besatzungsmitglieder und ein weißrussischer Staatsbürger. Den Unfall überlebte niemand.
Die 1988 in der Sowjetunion hergestellte Maschine des Flugzeugbauers Yakovlev war vom spanischen Militär gechartert worden, um die Soldaten nach einem viermonatigen Einsatz im Rahmen einer Nato-Mission in Afghanistan nach Zaragoza zu fliegen. Vor der Rückkehr in die Heimat mussten sie indes noch in Kirgisien und in der Türkei zwischenlanden.
Der Aufenthalt in Kirgisien zog sich mit etwa sechseinhalb Stunden weitaus länger als geplant hin. Die Übermüdung der Piloten, die wohl ihre Flugdaten falsch berechneten, wurde im Unfallbericht denn auch als Ursache des Unglücks ausgemacht. Technische Mängel oder Defizite bei der Instandhaltung der Maschine wurden von den Inspektoren verneint.
Den Angehörigen der Verstorbenen wurden von der zivilen Gerichtsbarkeit Entschädigungen zugesprochen. Deren Klagen wegen einer möglichen Mitschuld des Verteidigungsministeriums oder das Militärs – vor der Tragödie hatten sich die Beschwerden von Soldaten über den Zustand der für ihren Transport verwendeten Flieger gehäuft– wurden von der Justiz hingegen zurückgewiesen.
Für Empörung sorgte die Identifizierung der Überreste der Opfer, die, um möglichst rasch abgeschlossen zu werden, bedauerliche Fehler mit sich brachte. Für diese wurden in einem strafrechtlichen Prozess drei Militärs zur Verantwortung gezogen. Der damalige, durch die Affäre stark belastete Verteidigungsminister Federico Trillo kam indes mit einer Rüge des Parlaments davon. (jan)